Dosierungsfragen bei fibrinolytischer Langzeittherapie mit Streptokinase
- 1 September 1975
- journal article
- abstracts
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946)
- Vol. 100 (38) , 1887-1891
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1106475
Abstract
Bei Langzeitfibrinolysen thrombotischer Gefäßverschlüsse mit Streptokinase entsprechend den heute üblichen Dosierungsschemata (Erhaltungsdosis 100 000 E/h) besteht ab dem zweiten bis dritten Behandlungstag im allgemeinen kein antikoagulatorischer Schutz gegen eine Rezidivthrombose mehr, wenn nicht zusätzlich Heparin verabreicht wird. Im Gegensatz hierzu konnte bei 13 Langzeitfibrinolysen von mindestens fünftägiger Dauer in elf Fällen auf Heparin verzichtet werden, wenn die Erhaltungsdosis den jeweiligen Gerinnungsverhältnissen angepaßt wurde. Dadurch wurde für die ganze Dauer der Behandlung ein protrahierter fibrinolytischer Zustand bei gleichzeitiger ausreichender Antikoagulation durch zirkulierende Fibrin(ogen)spaltprodukte erreicht. Hierfür war bei fast allen Patienten eine schrittweise Senkung der Erhaltungsdosis auf 40 000 E/h bis 80 000 E/h erforderlich. Die Durchführung einer derart individuell angepaßten Langzeitfibrinolyse ist ohne großen Aufwand möglich und birgt kein größeres Blutungsrisiko in sich als die herkömmliche Behandlung mit starrer, hoher Erhaltungsdosis. Using generally accepted dosage schedules during long-term fibrinolytic treatment with streptokinase, anticoagulatory protection against recurrent thromboses can no longer be guaranteed after two to three days, unless heparin is also administered. In contrast, no heparin was needed in 11 out of 13 patients on fibrinolytic treatment of at least five days when maintenance dose was adjusted in accordance with results of coagulation tests. In this way prolonged fibrinolysis was maintained together with adequate anticoagulation by circulating fibrin(ogen) breakdown products for the entire duration of streptokinase treatment. This requited the gradual reduction of maintenance dose to between 40 000 U/h and 80 000 U/h in the majority of patients. This form of fibrinolytic treatment with individually adjusted dosages can be undertaken without undue strain on laboratory resources; the risk of haemorrhage is no higher than with the customary form using higher and constant maintenance doses.Keywords
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