Physische Beobachtungen von Kometen. VII
- 1 January 1950
- journal article
- Published by Wiley in Astronomische Nachrichten
- Vol. 278 (4) , 217-249
- https://doi.org/10.1002/asna.19502780403
Abstract
Der vorliegende Bericht setzt eine seit 1933 laufende Serie von Veröffentlichungen über physische Beobachtungen von Kometen fort und schließt an Astron. Nachr. 275.237 (1947), Mitteilungen der Hamburger Sternwarte Nr. 61, an. Er umfaßt die Beobachtungen von 15 Kometen aus dem Zeitabschnitt 1946 Juni bis 1949 April, die in der gleichen Weise mitgeteilt und diskutiert werden wie bisher. Das Hauptgewicht ist wieder auf eine möglichst genaue Bestimmung der Gesamthelligkeiten gelegt, um die Beziehungen zwischen der Helligkeitsentwicklung und dem Sonnenabstand der einzelnen Kometen ableiten und vergleichen zu können. Zu diesem Zweck sind die auf die Einheit der Abstände γ und Δ des Kometen von der Sonne bzw. von der Erde bezogenen Normalhelligkeiten H0 und die den Helligkeitsverlauf bestimmenden Exponenten n2 des Sonnenabstandes γ für die verschiedenen Kometen aus den Beobachtungen abgeleitet. Da das vom Verfasser benutzte Beobachtungsverfahren fast stets größere Helligkeiten liefert, als sie die sonst üblichen Methoden ergeben, sind zum Vergleich auch Gesamthelligkeiten von Kugelhaufen und Spiralnebeln auf dieselbe Weise beobachtet worden. Diese Ergebnisse stimmen recht gut mit den neuesten photovisuellen Messungen überein, so daß kein Anlaß zur änderung des Beobachtungsverfahrens oder zu einer Korrektion der damit gewonnenen Größen besteht. Neben Messungen und Schätzungen der Kernhelligkeiten und des jeweiligen Durchmessers der Koma ist auch der Schweifentwicklung besondere Beachtung geschenkt. In Einzelfällen sind Beziehungen zwischen dem Sonnenabstand des Kometen und der Ablenkung seines Schweiss von der Richtung des Strahlungsdrucks der Sonne festgestellt. Von den beiden Kometen Bester (1947k) und Honda‐Bernasconi (1948g) wurden auch mehrere Objektivprismen‐Spektrogramme erhalten. Zum Schluß wird auf Grund gleichzeitiger Beobachtungen von mehreren Kometen das Bestehen von Beziehungen zwischen der Sonnentätigkeit und sekundären Schwankungen der Kometenhelligkeit eindeutig nachgewiesen. Bestimmt man für die einzelnen Kometen unter Berücksichtigung ihrer heliozentrischen Lage die für sie gültigen Kurven der Sonnenflecken‐Relativzahlen, so zeigen diese eine auffallende Parallelität mit den sehr unregelmäßigen und oft rasch verlaufenden Helligkeitsschwankungen der Kometen. Da auch in größeren Sonnenabständen weder Verzögerungen dieser Erscheinungen noch Veränderungen ihrer Amplituden erkennbar sind, kann es sich nur um reine Strahlungseffekte handeln. Als Quellen dieser Strahlung kommen die größeren Tätigkeitsherde auf der Sonnenoberfläche in Betracht, wobei jedoch nicht allein die zentralen, sondern in geringerem Umfange auch die in den Randgebieten der Sonnenscheibe liegenden Störungsfelder wirksam sind.Keywords
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