Abstract
Elastizitätstheoretische Lösungen für das Verhalten verbundener oder nicht verbundener zusammengesetzter Bereiche mit scharfen Ecken sind oft, gleichgültig ob sie mit funktionalen Methoden oder mit der Methode der finiten Elemente gewonnen worden sind, unbefriedigend, weil das angewendete Verfahren den Charakter und die Größe der Spannungskonzentrationen in solchen Ecken nicht ohne weiteres erkennen läßt. Sind aber die Möglichkeit von Spannungskonzentrationen und ihr Charakter erst einmal geklärt, so kann durch Verfeinerung der Analysis auch in den Bereichen der Spannungsspitzen ein hoher Grad von Genauigkeit erzielt werden. In der Arbeit wird ein wirksames Untersuchungsverfahren zur Identifizierung der Singularitäten und Spannungskonzentrationen in scharfen Ecken, in denen zwei oder mehr Grenzflächen und/oder Kanten in zweidimensionalen, von Gleichungen des harmonischen oder biharmonischen Typs beherrschten Bereichen zusammentreffen, geboten. Mit Hilfe einer bestimmten Vorgehensweise läßt sich für verschiedene physikalische Probleme, für die die einzelnen Gleichungstypen gelten, der mathematische Ansatz für die Grenzflächen und Kantenbedingungen vereinheitlichen und eine einheitliche Behandlung von Problemen mit verschiedenen Kombinationen von Grenzflächen‐ und Kantenbedingungen erreichen. Es wird die Anwendung auf einige typische Elastizitätsprobleme gezeigt. Die hier für Grenzflächen zwischen Isotropiebereichen dargestellte Methode läßt sich auf den Fall von Anisotropiebereichen ausdehnen.

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