„Partnership for the Heart” - Entwicklung und Erprobung eines neuen telemedizinischen Monitoring-Systems

Abstract
Die aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie identifizieren erstmals das Therapiemanagement als einen Prognosefaktor [ 10 ]. Danach führt eine strukturierte Betreuung von Herzinsuffizienzpatienten gegenüber der gängigen Behandlungsform („usual care”) zu einer Verbesserung des NYHA-Stadiums, zu einer Verminderung der Hospitalisierungsrate und zu einer Kostenreduktion. Welche Form einer strukturierten Betreuung der gängigen Behandlungsform überlegen ist, wird offen gelassen. Die Leitlinien enthalten lediglich eine Liste möglicher Optionen, zu denen auch telemedizinisches Monitoring gehört. Bezüglich der Wirksamkeit der telemedizinischen Betreuung hat die TEN-HMS-Studie einen fundamentalen Beitrag geleistet [ 2 ] [ 5 ]. Erstmals gelang der Nachweis einer Mortalitätsreduktion durch strukturierte Herzinsuffizienzbetreuung mittels telemedizinischem Monitoring. In der Konsequenz müssen auch neue telemedizinische Systeme ihre Effektivität in Mortalitätsstudien nachweisen. Obwohl es sich beim telemedizinischen Monitoring um ein Therapiemanagement handelt, müssen sich neue Telemedizinsysteme prinzipiell den gleichen Anforderungen in der klinischen Prüfung stellen wie z. B. Medikamententests. Neben dem primären Endpunkt einer Sterblichkeitsreduktion fordern v. a. Krankenversicherungen, für innovative Telemedizinsysteme effektive Modelle für Kostenanalysen zu erstellen [ 9 ]. Es ist nachvollziehbar, dass viele Kostenträger eine breite Anwendung (roll out) telemedizinischer Systeme an zwei alternative, v. a. ökonomisch ausgerichtete Bedingungen knüpfen: Entweder wird eine klinische Überlegenheit bei gleichen oder nur gering erhöhten Kosten nachgewiesen, oder ein mindestens gleichwertiges medizinisches Ergebnis kann mit geringeren Kosten erreicht werden. Ein wesentlicher Einflussfaktor in Deutschland ist dabei die Teilung der ambulanten Versorgung herzinsuffizienter Patienten in einem hausärztlichen und einen fachärztlichen Sektor, die in den verschiedenen Regionen des Landes unterschiedlich gewichtet ist. Hier besteht ein Bedarf an Effektivitätsuntersuchungen im nationalen Rahmen, wenn die überwiegend hausärztliche oder fachärztliche Betreuung durch telemedizinische Vorsorgungselemente ergänzt wird.

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