Über die Chemie der Anziehung von Pollenschläuchen durch die Samenanlagen von Oenotheren
Open Access
- 1 January 1963
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung B
- Vol. 18 (1) , 45-54
- https://doi.org/10.1515/znb-1963-0112
Abstract
Von Samenanlagen fünf genetisch verschiedener Oenotherenarten wurden wäßrige und alkoholische Extrakte hergestellt und ihre chemotropische Anziehung mit Pollen der gleichen Art bestimmt. Durch papierchromatographische Untersuchungen der durch normales Erstarren angereicherten Extrakte ließen sich neben Aminosäuren fünf Peptide, ein primäres aliphatisches Amin, eine Indolverbindung, zwei nicht mit Ninhydrin reagierende Amine und fünf Zucker nachweisen. Die Verbindungen konnten zum größten Teil identifiziert werden. Die Prüfung auf chemotropische Wirksamkeit der nachgewiesenen Substanzen, vorwiegend mit Pollen von Oe. longiflora, erfolgte sowohl in Form von Eluaten der zerschnittenen Papierchromatogramme als auch in Form entsprechender synthetischer Präparate; sie ergab, daß alle bei einer charakteristischen, für die einzelnen Verbindungen verschiedenen Verdünnung, die Pollenschläuche mehr oder weniger stark anzuziehen vermögen. Die chemotropische Aktivität kann durch Zugabe von Kaliumionen oder durch Gemische von Aminosäuren mit Zuckern - wie sie z. T. in den Eluaten vorliegen - gesteigert werden. Auf Grund dieser Ergebnisse wird versucht, einen Beitrag zur Chemie der selektiven Befruchtung zu geben.Keywords
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