Aufzuchtversuche mit Larven in sehr schwachen Lösungen von Methyltestosteron bzw. Oestradiol ergeben, daß sich Alytes diesen Geschlechtshormonen gegenüber ähnlich verhält wie Xenopus, Ambystoma und die Vögel, aber nicht wie die Frösche und Laubfrösche. Es werden zwar die genetisch männlichen Larven durch Oestradiol verweiblicht, aber das Methyltestosteron übt keinen analogen Einfluß auf die Ovarentwicklung der genetischen Weibchen aus. Die Verweiblichung der Keimdrüsenentwicklung genetischer Männchen durch Oestradiol ist ein indirekter Effekt. Anfänglich unterdrückt das Hormon die männliche Komponente der Keimdrüse, die Medulla; die darauf folgende ovariale Entwicklung des Cortex kann als kompensatorische Hypertrophie betrachtet werden. Die Bedeutung der Versuche für das Problem der morphogenetischen Induktion wird diskutiert.