Dielektrische Relaxationsuntersuchungen zur Frage des Lösungsmitteleinflusses und der inneren Beweglichkeit von Dipolmolekülen
Open Access
- 1 November 1953
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung A
- Vol. 8 (11) , 695-707
- https://doi.org/10.1515/zna-1953-1103
Abstract
Es wird der Lösungsmitteleinfluß auf die dielektrische Relaxation durch Messung der Relaxationszeiten von fünf Dipolmolekülen in verdünnter Lösung von Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Hexan, Dioxan und Cyclohexan untersucht. Durch Vergleich mit den nach den Modellvorstellungen von Debye, Perrin und Budó abgeschätzten Erwartungswerten der Relaxationszeit gewinnt man einen Faktor der mikroskopischen Viskosität im Verhältnis zur makroskopisch gemessenen, der im allgemeinen von Molekülvolumen und Molekülform von Dipolmolekül und Lösungsmittelmolekül abhängt. Besonderheiten der Flüssigkeitsstruktur in der Umgebung des Dipolmoleküls beeinflussen die mikroskopische Viskosität noch zusätzlich. Unter Berücksichtigung dieser Erfahrungen an starren Molekülen wird der Einfluß der Beweglichkeit polarer Gruppen auf die Relaxation an einer Reihe von Jod-, Methyl-, und Methoxy-Verbindungen des Benzols, Diphenyls und Quarterphenyls in Tetrachlorkohlenstoff untersucht. Bei den Molekülen mit CH3-Substituenten kann nur für Quartertolyl eindeutig auf eine innere Beweglichkeit der Kette geschlossen werden, die bei Isoquartertolyl wegen der beiden orthoständigen, mittleren Methylgruppen behindert ist. Die Untersuchung der Methoxyverbindungen zeigt, daß der polaren OCH3-Gruppe eine innermolekulare Beweglichkeit zuzuordnen ist, die aber von der Art des substituierten aromatischen Moleküls und der Anzahl der Substituenten und ihrer Lage zueinander abhängig ist.Keywords
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