Die Wirkung der Orchidektomie auf die Ausscheidung von Testosteron, 17-Ketosteroiden, Oestrogenen, Pregnandiol, 17-OH-Corticosteroiden und Gonadotropinen im Urin
- 1 January 1965
- journal article
- Published by S. Karger AG in Urologia Internationalis
- Vol. 20 (6) , 364-375
- https://doi.org/10.1159/000279392
Abstract
1. Bei fünf Patienten, die wegen eines Prostata-Carcinoms und bei fünf Patienten, die aus forensischen Gründen orchidektomiert werden muβten, wurde die Ausscheidung von Testosteron, Pregnandiol, 17-Ketosteroiden und Unterfraktionen, Oestrogenen und totaler gonadotropher Aktivität im Urin bestimmt. 2. Die Testosteronausscheidung fiel sofort nach der Orchidektomie deutlich ab und lag zwei Jahre und später immer noch deutlich unter dem altersentsprechenden Normalbereich. 3. Nach der Kastration wurden überwiegend Gonadotropinwerte beobachtet, wie sie sonst nur beim Klimakterium der Frau gesehen werden. 4. Die 17-OH-Corticosteroidexkretion blieb durchgängig im Normalbereich, die an Pregnandiol zeigte eine fallende Tendenz. 5. Die 17-Ketosteroide zeigten eine groβe Variabilität. Neben erniedrigten wurden normale und erhöhte Werte nach der Kastration gefunden. Nach säulenchromatographischer Auftrennung dieser Fraktion zeigten auch die Fraktionen des Dehydroisoandrosterons, des Androsterons und des Aetiocholanolons ähnliche Bewegungen wie die gesamten 17-Ketosteroide. 6. Die verbleibende Testosteronausscheidung ist sicher adrenaler Genese. Unter Dexamethason konnten mit unserer Methode keine Testosterongehalte im Urin mehr gemessen werden. 7. Sichere Unterschiede in der Hormonausscheidung zwischen Patienten, die wegen eines Prostata-Carcinoms und solchen, die aus forensischen Gründen orchidektomiert wurden, fanden sich nicht.Keywords
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