Abstract
Dank der von Katz et al. ausgearbeiteten ergiebigen Synthese ist Benzvalen heute nicht nur das am besten untersuchte Valenzisomer des Benzols, sondern auch eines der am leichtesten herstellbaren Bicyclo[1.1.0]butan‐Derivate. In dem hochgespannten Kohlenwasserstoff verleiht die Wechselwirkung des σ‐Systems mit der Doppelbindung dieser eine außerordentliche Reaktivität; Benzvalen zählt – was die Umsetzung mit elektronenarmen Substraten betrifft – zu den reaktivsten Olefinen. Darüber hinaus ist es difunktionell, da nach einer Addition an das σ‐System die Ringspannung des σ‐Systems die Triebkraft für Umlagerungs‐ oder weitere Anlagerungsreaktionen bereitstellt. Der Fortschrittsbericht faßt zunächst die zum Teil ungewöhnlichen spektroskopischen Eigenschaften des Benzvalens zusammen und behandelt dann dessen Reaktivität. Dabei wird auch die Chemie der Folgeprodukte diskutiert, um zu zeigen, daß Benzvalen und seine Derivate als Bausteine bei der Synthese organischer Verbindungen Bedeutung haben. Am Ende findet sich eine Zusammenstellung substituierter Benzvalene.

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