Abstract
Ein Teil der Schwierigkeiten der Quantentheorie der Wellenfelder beruht auf einem charakteristischen Unterschied zwischen Mechanik und Feldtheorie, den wir durch das Stichwort „Selbstwechselwirkung“ bezeichnen möchten. Das Problem besteht in der klassischen Physik wie in der Quantenphysik in analoger Weise. Es wird hier gezeigt, daß es für die Wechselwirkung von Elektron und elektromagnetischem Feld in der klassischen Physik weitgehend befriedigend gelöst ist durch die von Dirac 1938 angegebene Theorie, während die von Eliezer vorgeschlagenen Verallgemeinerungen nicht annehmbar sind. Bei der hier vertretenen Auffassung von Diracs Theorie wird das Paradoxon der Selbstbeschleunigung bereits durch die Voraussetzungen ausgeschlossen, so daß Diracs Finalbedingung nicht als eine künstliche Nebenbedingung erscheint, sondern als wesentlicher Bestandteil der Bewegungsgleichungen. Die Theorie hat damit „nicht lokalen“ Charakter, obgleich das Elektron in gewisser Hinsicht als punktförmig vorausgesetzt wird. Existenz und Eindeutigkeit der Lösung ist gewährleistet in einem weiten Bereich von Anfangsbedingungen; Schwierigkeiten bestehen bei sehr starken und rasch veränderlichen Feldern. Das Verhältnis von Diracs Theorie zur konventionellen Elektrodynamik wird diskutiert.

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