Induzierbarkeit geruchlicher Sensitivität durch Duft-Exposition bei Personen mit spezifischer Anosmie

Abstract
Zusammenfassung. Bereits mehrfach sind in der Fachliteratur spezifische Anosmien - im Volksmund auch als Geruchsblindheit bezeichnet - für unterschiedliche Duftstoffe bei Menschen und Tieren beschrieben worden. Die durchgeführte Studie befaßt sich in der Hauptsache mit der Frage, ob bei Vorliegen einer spezifischen Anosmie olfaktorische Sensitivität induzierbar ist. Zu diesem Zweck wurden Frauen mit spezifischer Anosmie für den Duftstoff Androstenon auf Induzierbarkeit der Wahrnehmung geprüft, indem die absoluten Wahrnehmungsschwellen für diesen Duftstoff vor und nach wiederholter Duftexposition bestimmt wurde. Androstenon ist eine Komponente des menschlichen Körpergeruchs und findet sich im Achselschweiß von Männern in stärkerer Konzentration als bei Frauen. Die Resultate der vorliegenden Untersuchung zeigen, daß bei über 80 % der Duft-exponierten Teilnehmerinnen nach anfänglicher Anosmie Wahrnehmung induziert werden konnte.