Über die Reduktion von Eisenchloriden mit Wasserstoff

Abstract
Es werden die Zersetzungsgleichgewichte des festen Eisen(III)‐chlorids und seines dimeren Dampfes in Eisen(II)‐chlorid und Chlor untersucht und berechnet. Der Zerfall des festen Salzes nimmt mit steigender Temperatur zu, derjenige des dimeren Dampfes dagegen ab. Die Rechnungen ergeben für die Standartentropie des festen Eisen(III)‐chlorids 36,9 cl, für diejenige des dimeren Dampfes 142,2 cl.Auf Grund dieser Ergebnisse werden die von STIRNEMANN gemessenen Dampfdrucke des Eisen(III)‐chlorids neu berechnet. Aus der neu gefundenen Dampfdruckkurve ergeben sich der Schmelzpunkt des Eisen(III)‐chlorids zu 303,9° C und der Siedepunkt zu 324,0° C.Der Grad der Reduktion von festem Eisen(III)‐chlorid mit Wasserstoff nimmt mit steigender Temperatur ab, jedoch liegt das Gleichgewicht so stark nach der Seite der Bildung von Eisen(II)‐chlorid verschoben, daß man bei allen Temperaturen von einer praktisch vollständigen Reduktion sprechen kann. Dieses Gleichgewicht läßt sich daher nicht messen, nur berechnen. Das gleiche gilt auch für die Reduktion des dimeren Eisen(III)‐chloriddampfes mit Wasserstoff.Die Reduktion des festen Eisen(II)‐chlorids mit Wasserstoff wurde statisch mit einer Druckmethode gemessen. Die Berechnung ergab gute Übereinstimmung mit der Messung. Die ermittelten Konstanten fügen sich gut in den von BAGDASARIAN bei höheren Temperaturen bestimmten Kurvenzug ein.Für die bei überraschend tiefen Temperaturen erfolgende Reduktionen des Eisen(III)‐chloriddampfes zu Eisenmetall wird eine thermische Erklärung gegeben.

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