Ergebnisse der ambulanten und stationären Rehabilitation in den ersten sechs Monaten nach Schlaganfall

Abstract
In einer prospektiven Längsschnittstudie wurden Rehabilitanden der Phase D nach Schlaganfall in einem Neurologischen Rehabilitationszentrum bei Beginn, Ende und sechs Monate nach Ende der entweder teilstationären oder stationären Rehabilitation untersucht und befragt. Es konnten bei funktioneller Unabhängigkeit (FIM) und Alltagsfähigkeiten (NEADL) mittlere bis starke Zuwächse sowie bei hiermit assoziierten Dimensionen der Lebensqualität (WHOQOL-BREF) und des Allgemeinen Gesundheitszustandes (SF-36) mittlere Zuwächse nachgewiesen werden. In Teilen dieser beiden Ergebnisbereiche waren allerdings auch Rückgänge mittlerer Stärke zu verzeichnen. Die Ergebnisse nach stationärer und teilstationärer Rehabilitation unterscheiden sich nicht statistisch bedeutsam. Die Rehabilitationsergebnisse sind bis auf die SF-36-Subskala Allgemeine Gesundheitswahrnehmung nicht davon abhängig, welche Präferenzen die Rehabilitanden für eine der beiden Versorgungsformen haben oder ob diesen Wünschen auch entsprochen wird. Die durch Fremd- und Selbsteinschätzung erhobenen Outcome-Parameter hängen nur schwach mit der Zufriedenheit bezüglich der Rehabilitation zusammen. Gestaltungsmöglichkeiten liegen insbesondere im ergänzenden Ausbau ambulanter neurologischer Rehabilitationsangebote, der Minimierung von Wartezeiten zwischen Schlaganfall und Phase-D-Beginn sowie der stärkeren Berücksichtigung derjenigen Faktoren, die zur Lebensqualität beitragen, jedoch außerhalb des Reha-Systems angesiedelt sind. In a prospective longitudinal study, stroke patients with largely intact ADL-functions who were treated in a rehabilitation center were assessed at the beginning and end of rehabilitation treatment and 6 months afterwards. They were treated as outpatients, if they expressed a preference for this setting and if outpatient rehabilitation was logistically and geographically possible, otherwise as inpatients. We found medium- to large-size gains for physical and ADL function and associated quality-of-life dimensions (WHOQOL-BREF, SF-36). However, there were also losses in other aspects of quality of life, e. g. in the social domain. There were no differences with respect to type of setting. Patients' setting preferences influenced the development of perception of own health. There was only a small and insignificant influence of satisfaction with rehabilitation treatment. We propose an expansion of neurological outpatient rehabilitation services and a focus on factors outside the rehabilitation system that influence quality of life.

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