Abstract
Um die Beziehung von Prüfpunktraster und Information beim Glaukom umfassend zu klären, wurde eine klinisch-experimentelle Studie mit 274 Glaukomaugen durchgeführt. Sie wurden am Humphrey-Field-Analyzer 620 mit einem sehr dichten Raster von 165 Prüfpunkten untersucht, das alle klassischen Raster (31, 32, 61) enthielt. Durch Weglassen von Punkten wurden die klassischen Raster und weitere Raster abgeleitet und miteinander verglichen. Nach objektiven Kriterien wurde die Häufigkeit von Skotomentdeckung, Ausdehnungsänderung und Präzisierung bei Rasterverdichtung bestimmt und in einem Informationsindex ausgedrückt. Dabei zeigte sich eine exponentielle Abnahme des Informationsgewinns, je dichter das Ausgangsraster war. Außerdem nahm der Informationsgewinn für gleiche Rasterstufen zur Peripherie hin deutlich ab. Optimale Raster mit einem in allen Regionen gleichmäßigen Informationsindex müßten daher peripher dünner und zentral dichter sein. 2 derartige Raster, ein 3°-4,2°-6°-Raster (genannt „30-S”) und ein 4,2°-6°-8,5°-Raster („halbes 30-S”) wurden mit den klassischen, gleichmäßigen Rastern verglichen und zeigten sich besonders bei der Detektion deutlich überlegen: Jedes der beiden klassischen Raster (31, 32) übersah etwa 15% aller Frühausfälle, das entsprechende zentral verdichtete Raster nur die Hälfte. In Kombination übersahen die klassischen Raster noch 2,5% der Frühausfälle, das entsprechende zentral verdichtete Raster keinen. Dabei enthalten die zentral verdichteten Raster sogar weniger Punkte, was eine kürzere Untersuchungszeit bedeutet. Diese neue Raster-„Familie” ist aus den klassischen Rastern abgeleitet und deckt sich daher in der Mehrzahl der Punkte, wodurch ein problemloser Übergang im Rahmen von Verlaufsbeobachtungen möglich ist. An experimental clinical study on 274 glaucomatous eyes was performed to investigate extensively the relation between test point patterns and information in glaucoma. We used the Humphrey Field Analyzer 620 and a special high-density pattern of 165 points containing all classic patterns of threshold perimetry (31, 32, 61). By deleting points the classic patterns, as well as other patterns, were deduced and compared. Using objective criteria, we measured the frequency of scotoma detection, modification, and refinement that occurred with pattern condensation in different areas. The average gain of information by new points, expressed by an information index, showed an exponential decrease with increasing spatial resolution. Also, the information index decreased toward the periphery for the same step. Optimal patterns, which have an equilibrated information index in all areas, should be denser in the center and coarser at the periphery. Two of these, a 3°-4.2°-6° pattern (called „30-S”) and a 4.2°-6°-8.5° pattern („half 30-S”) were compared to the classic patterns and appeared to be superior, best demonstrable in the detection rate: each of the classic patterns (31, 32) missed 15% of the early glaucomatous defects, the adequate central condensed pattern only half of this. In the combination the classic patterns still missed 2.5% of the early defects; the corresponding central condensed pattern missed none. Moreover, these central condensed patterns have fewer points, so that test time is shorter. Changing to these patterns during follow-up is no problem, because this new family of test patterns is deduced from the classic patterns and corresponds in the maiority of test locations.