Über Phosphinidene, 4. Versuche zum Nachweis von Phosphiniden R—P

Abstract
Auf der Suche nach Reaktionen und Bildungsweisen von Phenyl‐phosphiniden (PhP|) wurden Phenyldichlorphosphin mit Metallen (Gl. 1), Pentaphenyl‐cyclopentaphosphin (1) thermisch (Gl. 2) und photochemisch (Gl. 3) in Gegenwart von Acceptoren umgesetzt. Mit Disulfiden bilden sich (unter den Bedingungen der Gl. 1,2 und 3) Phenyldithiophosphonigsäureester (2), mit Benzil (unter den Bedingungen der Gl. 1 und 3) spirocyclische Phenylphosphonester (4) und mit Dienen (unter den Bedingungen der Gl. 2) ein Gemisch aus Phospholenen (5) und Tetrahydrodiphosphorinen (6). Argumente für und gegen die Entstehung von 2, 4 und 5 über„Phosphiniden”︁ und Massenspektren in Abhängigkeit von Temperatur und Ionisierungsspannung werden besprochen. Die thermische Reaktion der Cyclophosphine mit Dienen wird über den Dreiring (RP)3 gedeutet. — Es gelang nicht, 7‐Phenyl‐7‐phosphabicyclo[2.2.1]heptadiene aufzubauen, die als„Phenylphosphiniden‐Quelle”︁ dienen sollten. Die entsprechenden Oxide sind dagegen durch Diels‐Alder‐Reaktion von Triphenylphosphol‐1‐oxid mit Brom‐maleinsäureanhydrid unter synchroner HBr‐Abspaltung zugänglich. — Aus Dienen und Cyclophosphinen (Cycloarsinen) bilden sich bei Bestrahlung Tetrahydrodiphosphorine (6) bzw. Tetrahydrodiarsenine (8).