Es sind akustisch evozierte Hirnpotentiale im mittleren Latenzbereich (10-50 ms) an einer Gruppe Normalhörender, an 20 Patienten mit kochleärer Hörstörung sowie in 6 Fällen mit einseitigen Temporallappenläsionen abgeleitet worden. Die hier gefundenen Resultate werden mit den Ergebnissen der Hirnstammaudiometrie verglichen. Die Latenz der mittleren Potentiale weist einen wesentlich größeren Streubereich auf als die der Hirnstammreaktion. Die Amplitude sollte nur in Bezug auf Seitendifferenzen an demselben Patienten ausgewertet werden. Bei kochleär bedingtem Hochtonverlust erlaubt die Registrierung mittlerer Potentiale eine Bestimmung der Hörschwelle für tiefe Reizfrequenzen, bei denen die Hirnstammpotentiale nur unscharf ausgebildet sind. Eine einseitige Schädigung der Radiatio acustica verursachte bei den von uns untersuchten Fällen bei kontralateraler Reizung eine Verminderung der Amplitude der mittleren Potentiale bei normaler Ausbildung der Hirnstammpotentiale. Ein einseitiger subjektiver Hörverlust tritt in diesen Fällen nicht auf. Potentials of the 10-15 ms latency range evoked by acustic clicks and Gauss-shaped tone bursts habe been investigated in normal hearing adults, 20 patients with cochlear damages, and 6 cases of temporal lobe processes. Methods and results are compared to those of brain stem audiometry. Mean and standard latency ranges are calculated for the different peaks (Fig. 1). Amplitudes should be used only for side difference evaluation in the same patient, because of their big interindividual variation. In cases of profound high frequency hearing loss (Fig. 2) medium-latency potentials yield true threshold values in the low frequency range, where brainstem potentials are failing. The medium latency potentials show a substantial decrease of amplitude for stimuli contralateral to the damaged side (Fig. 3). So this method can be a functional hearing test to detect or at least suspect temporal damages.