Zur Wirkungsweise von Risiko- und Schutzfaktoren in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

Abstract
Zusammenfassung. Eine Vielzahl risikoerhöhender Faktoren (Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren) tragen zur Entstehung psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter bei. Dem gegenüber stehen risikomildernde Faktoren, die die Risiken “puffern” bzw. eine Widerstandsfähigkeit (Resilienz) fördern. In der klinischen Forschung herrscht Unklarheit über die genaue Abgrenzung von Risiko- und Schutzfaktoren, Vulnerabilität und Resilienz sowie über die Interaktion risikoerhöhender und -mildernder Faktoren. Im vorliegenden Beitrag werden wesentliche Risikofaktoren für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter sowie ein Flußdiagramm zur Bestimmung von Risikofaktoren vorgestellt. An empirischen Beispielen werden insbesondere Risikomechanismen erläutert. Ebenso werden Beispiele für Phasen erhöhter Vulnerabilität (z.B. Entwicklungsübergänge) und Beispiele für die Wirkung von Risikofaktoren in diesen kritischen Perioden gegeben. Davon abgegrenzt werden wesentliche Schutzfaktoren und Faktoren, die zu einer Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber psychischen Störungen beitragen. Mögliche Wechselwirkungen zwischen risikoerhöhenden und risikomildernden Faktoren sowie Vorteile in der Untersuchung dieser Faktoren im Rahmen von Längsschnittstudien werden erläutert.

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