Zur Kenntnis des Einflusses von Halogen‐Ionen auf die Passivität des Nickels (I)

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Abstract
An Hand von Strom‐Zeit‐Kurven der anodischen Belastung einer Nickelelektrode, aufgenommen bei stufenweise steigendem Anodenpotential in den Bereichen der Aktivierung (sog. erste Aktivierung), der Passivierung und der Passivität bzw. der Wiederaktivierung (sog. zweite Aktivierung), in wässeriger Schwefelsäure verschiedener Konzentrationen, teilweise mit Gehalten an Halogen‐Ion (Chlor‐ bzw. Brom‐Ion), bei 25°, ergaben sich folgende Befunde und Folgerungen: Die Aktivität der Nickelanode (= maximaler Strom des aktiven Bereiches)steigt bei Abwesenheit von Halogen‐Ion bis etwa zur Normalität 5 der Säure an und fällt bei höheren Normalitäten stark ab. Chlor‐Ion (0,025 N) erzeugt in diesem Bereich eine Aktivierung und damit eine zusätzliche Aktivität, die für die verdünnten Säuren bis etwa 1 N am grössten ist (200 bis 300%), für die 5 N‐ und die 10 N‐Säure aber nur noch relativ klein ist (30 bzw. 20%) und bei 20 N praktisch ganz verschwindet. Die durch Brom‐Ion in diesem Bereich erzeugte Aktivierung ist wesentlich geringer. Die aktivierende Wirkung des Halogen‐Ion‐Zusatzes zeigt im aktiven Bereich keine merkliche zeitliche Verzögerung ‐ im Gegensatz zur zweiten Aktivierung. Erhöhung der Sulfat‐Ion‐Konzentration durch Sulfatzusatz, z. B. 2N, setzt im aktiven Bereich in verdunnter Säure die Aktivität der Nickel‐Anode stark herab:Sulfat‐Ion übt also unter bestimmten Bedingungen direkt oder mittelbar eine stark hemmende Wirkung auf den anodischen Prozess aus. In die gleiche Richtung weist die Aktivitätsabnahme und die Abnahme zusätzlicher Aktivierung durch Chlor‐Ion bei den höheren Säurekonzentrationen.

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