Die Treffsicherheit der Sonographie in der Diagnostik von Nierenerkrankungen

Abstract
Anhand einer retrospektiven Studie von 221 Patienten, die unter dem Verdacht eines raumfordernden Nierenprozesses sonographisch untersucht wurden, wird die Treffsicherheit der Sonographie bewertet. Es wurden insgesamt 15 Fehldiagnosen gestellt. In 93 % der Fälle erfolgte eine korrekte sonographische Diagnose. Auch retrospektiv nur schwer vermeidbare Fehldiagnosen ergaben sich vorwiegend bei komplexen, teils zystischen, teils soliden Strukturen. Zur einwandfreien Differenzierung von Zysten und soliden Prozessen wird eine simultane A- und B-Bild-Bewertung bei stufenweiser Schallenergieverstärkung für unerläßlich gehalten. Die vorgelegten Ergebnisse unterstreichen den hohen Stellenwert der Ultraschalluntersuchung bei der Differenzierung pathologischer Nierenveränderungen. Die Sonographie sollte im klinischen Untersuchungsgang nach dem Urogramm vor der Computertomographie und der Angiographie oder anderen invasiven Methoden eingesetzt werden. The accuracy of sonography in the diagnosis of spaceoccupying renal lesions was evaluated by a retrospective study of 221 patients. There were 15 incorrect diagnoses. In 93% of cases the sonographic diagnosis was correct. Erroneous diagnoses, which would have been difficult to avoid even retrospectively, were usually due to complex lesions which were partly cystic and partly solid. In order to differentiate cysts from solid lesions it is considered essential to use both A- and B-scans and step-wise variations of sound energy. These results emphasise the great value of ultrasound in the differentiation of renal abnormalities. Sonography should be used, during the clinical work up, after the urogram, but before angiography or other invasive methods are employed.