Über die biologische Blutbildkurve nach Schilling bei Thermalbadekuren von Rheumatikern
- 5 May 1934
- journal article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946)
- Vol. 60 (18) , 674-677
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1129924
Abstract
1. Unter dem Einfluß Wiesbadener Thermalbadekuren zeigen sich im BB. nach Schilling gewisse gesetzmäßige Erscheinungen, die auf eine starke Einwirkung der Quellen gegenüber den blutbildenden Organen und ihrer Schutzvorrichtungen hinweisen. 2. In den meisten Fällen findet sich eine ansteigende Lymphozytenkurve, die nach etwa 3 Wochen (18 Bädern) abfällt. 3. Gleichlaufend mit dem Anstieg der Lymphozytenkurve entwickelt sich eine „balneologische Badereaktion”. Sie nimmt einige Tage vor dem Lymphozytenabsturz ein Ende. 4. Die ansteigende Lymphozytenkurve erweist sich als günstiges Zeichen für den Verlauf der Badekur und die weitere Prognose, wenn die übrigen Zellwerte nicht abnorme Abweichungen zeigen. 5. Die Lymphozytose wird auch dann oft beobachtet, wenn die BSR von Anfang bis zu Ende normal ist. Das BB. muß demnach als feinerer Test für den Krankheitsverlauf angesehen werden als die BSR. 6. Regelmäßige charakteristische Veränderungen der Kurven aller übrigen Zellformen haben sich bei chronischen Rheumatismen im Verlauf der Thermalbadekur nicht gezeigt. Am häufigsten fand sich eine KV. nach 2 Wochen. 7. Rheumatismusformen mit starken Kampfphasen (hohen Leukozytenzahlen) entwickeln keine Lymphozytosen. Ihre Prognose ist hinsichtlich ihrer baldigen Besserung durch den Bädergebrauch zweifelhaft.Keywords
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