Exokrine Pankreasinsuffizienz nach Gastrektomie: Eine primäre Funktionsstörung
- 1 January 1994
- journal article
- Published by S. Karger AG in Chirurgische Gastroenterologie
- Vol. 10 (3) , 324-330
- https://doi.org/10.1159/000178386
Abstract
Im Rahmen dieser prospektiven Untersuchung wurde die exokrine Pankreasfunktion vor und 3 Monate nach Gastrektomie mittels eines Sekretin-Cerulein-Tests studiert. Präoperativ und 3 Monate postoperativ erfolgte zudem die Messung von Gastrin, pankreatischem Polypeptid und Cholezystokinin nach Einnahme eines flüssigen Standard-Testmahles. Alle Patienten wiesen präoperativ eine normale exokrine Pankreasfunktion auf, wohingegen 3 Monate nach Entfernung des Magens bei alien Patienten eine ausgeprägte primäre exokrine Pankreasinsuffizienz nachweisbar war. Nach Sekretin-Cerulein-Stimulation fand sich 3 Monate postoperativ die Volumensekretion um 76%, Trypsin um 89%, Chymotrypsin um 91 % und die Amylase um 72% gegenüber den präoperativen Werten reduziert. Im Nahrungsstimulationstest kam es postoperativ zu einem 50%igen Abfall des basalen und postprandialen Serumgastrins, und das pankreatische Polypeptid war sowohl basal als auch spätpostprandial signifikant reduziert (p < 0,009). Zudem fand sich 3 Monate nach Gastrektomie eine signifikante postprandiale Hypercholezystokininämie mit einem 3,5fach höheren Serum-Peak im Vergleich zu den präoperativen Werten (p < 0,05). Zusammenfassend kann festgestellt werden, daβ es 3 Monate nach Gastrektomie zu einer primären exokrinen Pankreasinsuffizienz mit deutlichen Veränderungen im postprandialen Verlauf der die Pankreasfunktion steuernden Hormone Gastrin, pankreatisches Polypeptid und Cholezystokinin kommt. Als klinische Konsequenz sollten daher alle Patienten nach Gastrektomie eine Pankreasfermentsubstitution erhalten.Keywords
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