Anwendung der Elektronenstrahlmikrosonde für das Weitwinkel‐Durchstrahlverfahren

Abstract
Die Zentralprojektion sowohl der Ausscheidungsschatten als auch der Extinktionslinien vom Legierungseinkristall auf das Röntgen‐Interferenz‐Schatten‐Diagramm erlaubt unmittelbar qualitative lokale Realstrukturaussagen, denn die Zuordnung der Extinktionslinien zum Kristallbereich bedarf nicht geometrischer Berechnungen. Für quantitative Aussagen sind jedoch geometrische Formeln nötig, deren Symbolik an die der dynamischen Röntgenbeugungstheorie angepaßt ist. Solche Formeln werden entwickelt, wobei auch die Ergebnisse unlängst publizierter Arbeiten bestätigt und erweitert werden. Auf die Gitterkonstantenbestimmung mit Hilfe von Extinktionslinien wird ausführlich eingegangen: experimentell bestimmte Gitterkonstanten von Molybdän und Germanium bei Zimmertemperatur werden angegeben. Schließlich wird über Untersuchungen zur Energieströmung in nahezu idealen Kristallen berichtet.