Abstract
Proben einer Braunerde aus lößbürtiger Aufschüttung wurden mit Wasser extrahiert, um die Verteilung der Metalle Cu, Pb, Cd, Zn, Al, Fe und Mn zwischen Boden und Bodenlösung in Abhängigkeit von der Konzentration an Humusstoffen, der Elektrolyt‐ und der H+‐Konzentration zu untersuchen.Es wird gezeigt, daß gelöste Humusstoffe als Komplexbildner die Metalle Cu, Fe, Al und Pb zusätzlich zur pH‐abhängigen Desorption oder Hydroxidauflösung mobilisieren und so die Lösungskonzentrationen der Metalle im pH‐Bereich > 3,7 für Cu und Fe beziehungsweise > 4,2 für Al und Pb bestimmen. Al, Fe und Pb werden dabei bevorzugt von höhermolekularen Humusstoffen, die gut an mineralische Oberflächen adsorbiert werden, komplexiert, während Cu dagegen an niedermolekulare Humusstoffe, die schlecht adsorbiert werden, gebunden wird. Für Zn, Cd und Mn bestimmt in erster Linie die pH‐ und elektrolytkonzentrationsabhängige Sorption an den Partikeloberflächen die Lösungskonzentration der Metalle, da mögliche Humusstoffkomplexe nur eine geringe Stabilität besitzen oder gar nicht gebildet werden. Humusstoffe können durch Komplexierung von Al3+‐ und Fe3+‐Ionen Bindungsstellen an den Partikeloberflächen freimachen, die von Cd, Zn, Mn, Ca und Mg besetzt werden.Die Kombination dieser Mechanismen bewirkt, daß der vertikale Transportprozeß der Elemente Al, Fe und Pb langsamer verläuft als jener der Elemente Mn, Cu, Zn und Cd.