Pregnancy in congenital cardiac disease: an increasing challenge for cardiologists and obstetricians - a prospective multicenter study
- 1 January 2003
- journal article
- research article
- Published by Springer Nature in Clinical Research in Cardiology
- Vol. 92 (1) , 16-23
- https://doi.org/10.1007/s00392-003-0880-0
Abstract
Objectives: Aim of this study was to assess the occurrence of pregnancy-related complications of mother and child during pregnancy, delivery and puerperium in women with CCD prospectively. Study Design, Population: This prospective multicenter study included 122 pregnancies in 106 women with CCD (72 with, 34 without previous cardiac surgery). Patient age was 17–44, median 26 years. Cardiac and non-cardiac complications, mode of delivery, abortion, and CCD of the newborn were assessed. Results: Initially all women were in Functional Class I or II. Worsening during pregnancy occurred in 25.5% (n=27), mainly during the second and third trimester. Significant problems due to bleeding, hypertension, rhythm disturbances, endocarditis, liver congestion, increasing cyanosis or death, occurred in 11.3%. Twelve per cent of deliveries were premature. Five women had therapeutic abortion, nine spontaneous abortions, nine preterm births, and one intrauterine death. Seventy-nine per cent (n=85) delivered spontaneously; 21.3% (n=23) had caesarean section. Of the 111 live born children, 5.4% (n=6) had a CCD. Conclusions: Most women with CCD and a good functional class before pregnancy tolerate pregnancy without major problems. However, pregnancy may induce serious cardiac and obstetric complications. The specific risks require an individualized multidisciplinary patient-management by experienced physicians. Einleitung: Die Prognose angeborener Herzfehler hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verbessert. Gleichzeitig hat auch die Zahl von Frauen mit einem angeborenen Herzfehler, die schwanger werden, stark zugenommen. Bislang existieren dennoch kaum aktuelle prospektive Daten über den Schwangerschaftsverlauf bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Art und Häufigkeit mütterlicher und kindlicher Probleme zu erfassen, die im Schwangerschaftsverlauf, bei der Entbindung und im Puerperium bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern auftreten. Patienten: In die prospektive Multicenter-Studie wurden 106 Frauen mit angeborenen Herzfehlern eingeschlossen, bei denen es zu 122 Schwangerschaften gekommen war. Bei 72 dieser Frauen war vor der Schwangerschaft eine operative Behandlung des Herzfehlers erfolgt. Das Alter aller Patientinnen lag zwischen 17 und 44, im Median bei 26 Jahren. Erfasst wurden alle kardialen, nicht-kardialen Komplikationen während Schwangerschaft, Entbindung und Puerperium. Zudem erfolgte eine Screeninguntersuchung der Neugeborenen auf einen Herzfehler. Ergebnisse: Zu Beginn der Schwangerschaft befanden sich alle Frauen in der Funktionsklasse I oder II. Vorwiegend im 2. oder 3. Trimenon trat bei 25,5% (n=27) eine Verschlechterung der Funktionsklasse auf. Zu den gravierenderen Problemen, die bei 11,3% auftraten, gehörten klinisch relevante Blutungen, arterielle Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Endokarditis, Leberstauung, Aggravierung einer Zyanose sowie Todesfälle. Fünf Frauen hatten eine Abruptio, 9 einen Spontanabort, 9 eine Frühgeburt, und eine einen intrauteriner Fruchttod. Bei 79% (n=85) war eine Spontanentbindung per via naturalis möglich, bei 21,3% (n=23) erfolgte eine Schnittentbindung. 5,4% (n=6) der 111 lebendgeborenen Kinder hatten ebenfalls einen angeborenen Herzfehler. Schlussfolgerung: Während der Schwangerschaft kommt es zu kardiovaskulären Umstellungsreaktionen. Die veränderte Hämodynamik kann – in Abhängigkeit vom zugrundeliegenden Herzfehler – zu gravierenden Problemen während der Schwangerschaft, bei der Entbindung und im Puerperium führen. Die meisten Frauen, die sich vor Eintritt der Schwangerschaft in einer günstigen Funktionsklasse (I oder II) befinden, tolerieren eine Schwangerschaft gut. Wegen der potentiellen Gefahren für Mutter und Kind ist jedoch während der gesamten Schwangerschaft eine regelmäßige, interdisziplinäre Betreuung erforderlich, in die Kardiologen, Kinderkardiologen und Geburtshelfer eingebunden werden müssen, die über spezielle Erfahrung in der Betreuung angeborener Herzfehler verfügen. Das jeweilige Schwangerschaftsrisiko muss für jeden Herzfehler gesondert abgeschätzt werden und erfordert eine individualisierte Betreuung der Patientinnen.Keywords
This publication has 0 references indexed in Scilit: