Kurchi‐Alkaloide, V. Mitteil.: Über die Aminobasen Conkurchin und Holarrhimin
- 1 July 1947
- journal article
- research article
- Published by Wiley in European Journal of Inorganic Chemistry
- Vol. 80 (4) , 316-324
- https://doi.org/10.1002/cber.19470800406
Abstract
Conkurchin, C21H32N2, bildet vermöge seiner freien Amino‐gruppe mit aromatischen Aldehyden spontan Schiffsche Basen, die Monojodmethylate liefern. Ihre Umsetzung mit feuchtem Silberoxyd führt‐zu‐ätherlöslichen Pseudoammoniumbasen, ihre saure Hydrolyse zum Jodmethylat des Conkurchins. Danach ist der zweite, im Ring befindliche Stickstoff tertiär. Conkurchinjodmethylat war direkt nicht erhältlich, bef der Einwirkung von Methyl‐jodid auf Conkurchin bei Gegenwart von Methylalkohol, äthylalkohol oder Aceton entsteht das Dijodmethylat des N.N‐Dimethyl‐conkurchins und amorphe basische Anteile, die jeweils als krystallisierte Salicylidenverbindungen C30H42O2N2, C31H44O2N2 und C29H40O2N2 charakterisiert wurden. Diese drei Produkte, die je eine Methylimidgruppe enthalten, sind die Methanol‐ und äthanol‐verbindung sowie das Monohydrat einer Salicylidenverbindung C29H38ON2, der eine Base C22H34N2 zugrundeliegt. Diese Base ist demnach das N‐Methyl‐Derivat einer tautomeren Form des Conkurchins mit sekundärem Ringstickstoff. Conkurchin reagiert daher nicht nur als primär‐tertiäre sondern auch als pri‐mär‐sekundäre Base. Diese Ergebnisse führen zur Annahme eines sechsgliedrigen Heterocyclus in diesem Alkaloid und im Conessin C24H40N2 (Trimethyl‐dihydroconkurchin).Holarrhimin: Das kaum charakterisierte Siddiquische Conarrhimin C21H34N2, das in seiner Zusammensetzung dem Dihydroconkurchin entspricht, soll nach Siddiqui die Muttersubstanz der Kurchi‐Basen sein. Tatsächlich trifft dies für Dihydroconkurchin zu, das bei der Methylierung glatt Conessin liefert. Holarrhimin, C21H36ON2, läßt sich nach Siddiqui vom Conarrhimin durch öffnung des Heterocyclus unter Wasseranlagerung ableiten was die Entstehung einer zweiten Aminogruppe und einer Hydroxylgruppe nach sich zöge. Experimentelle Belege dafür fehlen. Zwei Aminogruppen, eine Hydroxylgruppe und eine Doppel‐bindung sind indes in der Base von Siddiqui u. Pillay nach‐gewiesen worden. Dihydroconkurchin ist hydrolytischen Einflüssen nicht zugänglich. Bildung von Holarrhimin war jedenfalls nicht fest‐zustellen. Als Diamin liefert Holarrhimin eine typische Disalicylalverbindung.Keywords
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- Pharmakologische Prüfung der Extrakte und Alkaloide aus Holarrhena antidysentericaNaunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, 1944
- Kurchi‐Alkaloide. III. Über das wirksame Hauptalkaloid ConkurchinEuropean Journal of Organic Chemistry, 1944
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- The alkaloids of holarrhena anti-dysentericaProceedings of the Indian Academy of Sciences - Section A, 1936
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- Ueber ConessinArchiv der Pharmazie, 1918
- III. Über einige Derivate des Pyridins und ChinolinsJournal für Praktische Chemie, 1916