Verhalten von Dünger‐NH4 in Böden unterschiedlicher tonmineralischer Zusammensetzung im Inkubationsversuch

Abstract
In einem Inkubationsversuch mit drei Böden (Parabraunerde aus Löß, Auengley aus Alluvium und Braunerde aus Basaltverwitterung) wurde die spezifische Bindung von Düngerammonium und dessen Wiederfreisetzung untersucht. Der Versuch bestand pro Boden aus einer Variante, der 120 mg NH4 – N pro kg Boden zugegeben worden war, und einer Kontrolle ohne N–Gabe. In zehntägigen Abständen wurden Bodenproben gezogen und auf ihre Gehalte an nicht austauschbarem (spezifisch gebundenem) NH4+ und austauschbarem NH4+ sowie an NO3 untersucht.Die Untersuchungen bringen zum Ausdruck, daß die Tonmineralzusammensetzung die spezifische Bindung von frisch zugeführtem Ammonium beeinflußt. So wurden auf dem Lößboden (illitreich) und beim Alluvialboden (vorwiegend aufweitbare Tonminerale) etwa 40 % des zugegebenen NH4+ zu Versuchsbeginn spezifisch gebunden, während es beim kaolinitreichen Basaltverwitterungsboden nur etwa 10 % waren.Von dem frisch fixierten Ammonium wurde während einer rund neunwöchigen Inkubationsdauer etwa die Hälfte wieder freigesetzt und nitrifiziert.Es wird angenommen, daß Düngerammonium vorwiegend in den randnahen Zonen der Zwischenschichten der Tonminerale eingebaut wurde, wo ein langsamer Austausch erfolgen kann. In der nicht mit NH4+ gedüngten Variante (= Kontrolle) wurde keine signifikante Freisetzung von spezifisch gebundenem NH4+ festgestellt. Dieses NH4+ ist offenbar tiefer in den Zwischenschichten der Tonminerale lokalisiert und deshalb vor mikrobiellem Angriff geschützt.