Die Behandlung der kavernösen Phthise durch extra- und intrapleurale Pneumolyse
Open Access
- 1 November 1913
- journal article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946)
- Vol. 39 (48) , 2347-2349
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1128922
Abstract
Die Pneumolyse ist keine Methode, die mit der Anlegung des künstlichen Pneumothorax konkurriert. Sie ist dagegen die Methode der Wahl, wenn ein künstlicher Pneumothorax zwar indiziert, aber technisch nicht möglich ist, sei es, daß der Pleuraspalt von vornherein nicht frei ist, oder daß der Pneumothorax nicht groß genug ist und, wie das bei Spitzenkavernen zuweilen der Fall ist, die Kaverne nicht zum Kollaps bringt. Zur Anfüllung des durch die Pneumolyse entstandenen Hohlraumes bedarf es keinerlei Plombierung. Auch ohne Plomben bleibt der Kollaps zunächst groß genug, sofern es nur überhaupt gelingt, die Pleura weit genug abzulösen. Zeigt die Lunge nach einiger Zeit wieder eine Tendenz zur Aufblähung, so kann man jederzeit den Hohlraum nach den Grundsätzen der Pneumothoraxbehandlung in genau dosierbaren Mengen mit Stickstoff auffüllen, der im Effekt den Paraffinplomben gleich, aber viel ungefährlicher ist. Wenn es gelingt, den Sitz einer Kaverne genau zu lokalisieren und ihre zentrale Lage festzustellen, was durch leiseste Perkussion und vor allem durch stereoskopische Röntgenbilder in verschiedenen Richtungen möglich ist, empfiehlt es sich, nur eine partielle extrapleurale Pneumolyse an der Stelle der Kaverne vorzunehmen und ihren Effekt durch Eröffnung der Pleura (intrapleurale Pneumolyse), also durch einen lokalisierten Pneumothorax, zu verstärken, eine Methode, die verhältnismaßig einfach, ungefährlich und bei sorgfältigem Verschluß der Wunde, der das Entstehen eines Ventilpneumothorax verhindert, vielversprechend und erfolgreich zu sein scheint.Keywords
This publication has 0 references indexed in Scilit: