Über Abspaltungsreaktionen cyclischer cis‐trans‐Isomerer

Abstract
Die solvolytische El‐Abspaltung gibt bei cis‐alkylierten Tosylaten von Cycloalkanolen (insbesondere Mentholen und Dekalolen) fast einheitlichen „Saytzeff‐Kohlenwasserstoff”︁, was mit der erhöhten Solvolysegeschwindigkeit infolge Beteiligung des tertiären trans‐Wasserstoffs zusammenhängt; trans‐alkylierte Tosylate von Cycloalkanolen geben Gemische. Die Solvolyse wird mit der Desaminierung stereoisomerer primärer Amine und der protonen‐katalysierten Dehydratation tertiärer Alkohole verglichen. Die E2‐Reaktion vicinal alkylierter Cycloalkan‐Derivate greift den sekundären Wasserstoff an und führt bei den trans‐Isomeren zu reinem „Hofmann‐Kohlenwasserstoff”︁; bei den cis‐Isomeren tritt sie in Konkurrenz zur E1‐Reaktion. Das Ausbleiben des Angriffs auf tertiären Wasserstoff wird durch dessen anionischen Charakter erklärt. Auf die Konkurrenz von E1‐ und E2‐Reaktionen bei der erschöpfenden Methylierung wird hingewiesen.