Abstract
Die Polytänchromosomen der jungen Nährzellkerne der Schmeißfliege Calliphora erythrocephala Meigen zerfallen bei raschem Wachstum des Ei-Nährverbandes in 16 stark kontrahierte Chromatidenpaare, die sich in der anschließenden Endoanaphase gleichmäßig im Kernraum verteilen. In Inzuchten tritt eine Abwandlung dieses Endomitosetyps auf. Heterochromatische Strukturen bleiben während der Prophase in allen Chromosomen erhalten. Die endomitotische Polyploidisierung läuft unter eingeschränkter Kontraktion der Chromatiden im polytänen Verband ab. Wenn das Wachstum der Oocyten nur sehr langsam anläuft, dann verzögert sich die Auflösung der primären Polytänchromosomen um mehrere Endomitoseschritte, und die endometaphasische Kontraktion wird weitestgehend unterdrückt. Die Homologen bleiben als lockere Bündel parallel gelagert und in heterochromatischen Abschnitten oft unmittelbar verbunden. Die durch die Auflösung der Polytänchromosomen freigewordenen Chromatiden vermehren sich erneut in polytäner Form und wachsen zu den lichtoptisch sichtbaren oligotänen Fibrillen heran. Diese erfüllen den herangewachsenen Nährzellkern entweder als Retikulum mit unspezifisch-heterochromatischen Haftstellen oder als Chromosomenbündel mit spezifisch-heterochromatischen Brücken, die die Ausgangspunkte für einen erneuten Zusammenschluß der Fibrillen zu sekundären Riesenchromosomen darstellen.

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