Cytologische Studien IV

Abstract
An Hand von Dünnschnitten läßt sich im Endoplasma von Paramecium caudatum unter bestimmten experimentellen Bedingungen eine Entstehung von Mitochondrien aus cytoplasmatischen Strukturen nachweisen. Kleine „cytoplasmatische Bläschen“ vergrößern sich und bilden die für die Mitochondrien von Paramecium typischen Innenstrukturen aus. Die Ausbildung dieser Innenstrukturen, der Tubuli mitochondriales, wird eingeleitet durch das Auftreten von Mikrotubuli, deren Durchmesser nur etwa die Hälfte des Durchmessers normaler Tubuli beträgt. Auf dem Wege zur Zellperipherie wachsen diese „Promitochondrien“ mit Mikrotubuli zu normalen Mitochondrien heran. In der Zellperipherie von Paramecium vermehren sich die Mitochondrien durch Querteilung. Eine gleichmäßige Verteilung der Mitochondrien-Substanz auf die beiden Tochterstadien wird hierbei nicht beobachtet. Bei den Paramecium-Mitochondrien läßt sich eine Abscheidung von Tubuli mitochondriales in das Cytoplasma nachweisen. Es handelt sich um eine echte Abscheidung geformter Sekrete durch die Mitochondrien, da diese die abgegebenen tubulären Strukturen regenerieren können. Die Neubildung der Tubuli beginnt wie bei der Entstehung der Mitochondrien mit den zuerst auftretenden Mikrotubuli.