Bemerkungen zur Polarität der Angiospermen-Eizelle
Open Access
- 1 September 1946
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung A
- Vol. 1 (9) , 531-536
- https://doi.org/10.1515/zna-1946-0913
Abstract
Abstrakt Die verschieden zur Schwerkraft orientierten Samenanlagen von Impatiens glanduligera Royle geben Anlaß dazu, die Schwerkraft als Polarität induzierende oder die korrelative Beeinflussung hemmende oder fördernde Kraft auszuschließen. Die Schwerkraft hat keinen Einfluß auf die Stellung des Kernes und der ersten Teilungswand in der befruchteten Eizelle und auf die weitere Entwicklung des Embryos. Zellsprossungen, wie Haberlandt sie beschreibt, konnten als Abnormität in 1,8% aller Fälle beobachtet, aber nicht in seinem Sinne gedeutet werden. Die Wirkung der Polarität wird in der Richtung der ersten Teilungswand und in dem differenten Teilungsmodus der beiden ersten Blastomeren gesehen. Abnormitäten in den ersten Pro-Embryo-Stadien lassen erkennen, daß bereits in der befruchteten Eizelle die Teilungsmodi der beiden ersten Kerne determiniert sind. Dieser Befund wird in dem Sinne gedeutet, daß die an sich isotrope Eizelle unter Polaritätswirkung ausgerichtet und die totipotenten Blastomeren in ihrer Entwicklungsrichtung festgelegt werden. Die Frage nach der strukturellen oder korrelativ bedingten Polarität kann mit heutigen Mitteln nicht entschieden werden. Korrelative Beeinflussung wird aus den Literaturangaben über abnorme Fortpflanzungszustände und aus dem Verhalten des sekundären Endospermkernes und der weiteren Entwicklung des Embryos geschlossen. Eine Verknüpfung von morphologischer Form und funktioneller Polarität der befruchteten Eizelle scheint nicht berechtigt.Keywords
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