Zur wechselseitigen löslichkeitsbeeinflussung von polymeren mit versehiedenen molekulargewichten

Abstract
Die Trübungskurven für Lösungen von Mischungen aus gleichen Gewichtsanteilen einer Polystyrolprobe mit „wahrscheinlichster”︁ Molekulargewichtsverteilung (Pn = 3100) und eines Polystyrols mit relativ enger Molekulargewichtsverteilung (Pn = 800) in einem einfachen Lösungsmittel (Cyclohexan) und einem. Mischlösungsmittel (Benzol/Methanol im Vol.‐Verhältnis 3:1) wurden mit den Trübungskurven der Komponenten verglichen. Im Mischlösungsmittel nimmt im gesamten experimentell zugänglichen Konzentrationsbereich die Trübungstemperatur mit der Konzentration monoton zu; die Trübungskurve erstreckt sich hier über ein wesentlich größeres Temperaturgebiet als in Cyclohexan als Lösungsmittel.Sowohl in Cyclohexan als auch im Lösungsmittel/Fällungsmittel‐Gemisch liegen die Trübungstemperaturen der Polymermischung bei einer bestimmten Gesamtpolymerkonzentration zwischen den Trübungstemperaturen der Lösungen der Komponenten derselben Konzentration. Durch Vergleich der Trübungskurven bei den entsprechenden Partialkonzentrationen der Polymermischung erkennt man jedoch, daß im Falle von Cyclohexan die langkettigen Homologen von den kurzkettigen in Lösung gehalten werden und umgekehrt, während im Mischlösungsmittel jeder Polymerzusatz unabhängig von seiner Kettenlänge die Löslichkeit herabsetzt.Die beobachteten Unterschiede im Entmischungsverhalten von Polymerlösungen im Ein‐ bzw. Zweikomponentenlösungsmittel werden auf die bevorzugte Aufnahme der Lösungsmittelkomponente des Mischlösungsmittels ins Knäuelinnere zurückgeführt.