Über Dichte und Gitterbau der Verbindungen Mg2Pb, Mg2Sn und Mg2Ge

Abstract
Dichtemessungen und Röntgenuntersuchungen an Mg2Pb und Mg2Sn ergeben eine Anomalie in der Art, daß der röntgenographisch berechnete Wert der Dichte kleiner als der pyknometrisch gemessene ist. Mg2Ge zeigt diese Anomalie nicht mehr. Die Zusammensetzung der Verbindungen ist exakt formelgemäß.Bei Mg2Pb und Mg2Sn müssen also die im Fluoritgitter vorhandenen Lücken teilweise aufgefüllt sein, und es müssen jeweils beide Atomsorten im Formelverhältnis an dieser Auffüllung beteiligt sein (Additionsfehlordnung). In dieser Konstitution kann man die Auswirkung des metallischen Charakters der untersuchten Verbindungen sehen, während andererseits ihre Stöchiometrie auf einen heteropolaren Bindungsanteil hinweist.Bei Annahme eines idealen Fluoritgitters würde sich die Raumerfüllung für Mg2Pb zu nur 49% berechnen; sie läge höher für Mg2Sn mit 51% und noch günstiger für Mg2Ge mit 55%. Auch die Erscheinung der Ausdehnung beim Erstarren der geschmolzenen Verbindungen, die auf eine schlechte Raumerfüllung in den festen Phasen hindeutet, ändert sich im gleichen Sinne: Sie ist bei Mg2Pb und Mg2Sn deutlich erkennbar und fehlt bei Mg2Ge. Diese Ergebnisse stützen die genannte Deutung für den Gitterbau von Mg2Pb und Mg2Sn, da sie ein Bestreben zur Lückenauffüllung vorraussehen lassen und verständlich machen.

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