Renale Osteodystrophie bei Kindern Therapieversuch mit 1,25-Dihydroxy-Cholecalciferol

Abstract
1. Durch die Behandlung mit 1,25-DHCC gelingt es nach unseren Untersuchungsergebnissen einen Anstieg des Serumkalziumspiegels zu erhalten, die PTH-Synthese zu blockieren und die intestinale Kalziumresorption zu verbessern. 2. Die Fibroosteoclasie und die aktuellen Zeichen der Knochenresorption können unter der Therapie vollständig behoben bzw. verbessert werden. 3. Bei der Behandlung dialysierter Kinder mit 1,25-DHCC konnten wir eine Verbesserung der Osteoidose in Fällen mit erheblicher Mineralisationsstörung beobachten. 4. Die Zahl der Osteoblasten wird unter der Therapie erheblich reduziert, in den meisten Fällen beobachteten wir Werte im Bereich der unteren Norm oder niedriger. Dies bedeutet in Bezug auf eine Langzeittherapie die Reduktion der Knochenformation mit Gefahr der Osteopenie. 5. Die Entwicklung einer gefährlichen Hyperkalzämie bei gleichzeitiger Imbalance im Serumphosphathaushalt muß streng beachtet werden. Wir beobachteten aufgrund dieser Kalzium- und Phosphatstoffwechselstörungen erhebliche Kalzifikationen im Limbusbereich der Augen. 6. Aufgrund dieser Befunde sollte 1,25-DHCC individuell in niedriger Dosierung nur bei Kindern mit histologisch nachgewiesener schwerer renaler Osteodystrophie verwandt werden, sofern eine engmaschige kontinuierliche Überwachung sämtlicher Stoffwechselparameter möglich ist. 7. Eine Verbesserung des Körperwachstums konnte unter 1,25-DHCC-Behandlung nicht beobachtet werden. Growth arrest and renal osteodystrophy are major problems in renal insufficiency of children. The present report describes our experiences in managing renal osteodystrophy in 14 dialyzed children using 1,25-DHCC for 12 months. Values in plasma of Ca, P, Mg, alkaline phosphatase, iPTH, 25-OH-D, and 1,25-DHCC were determined regulary. Skeletal X-rays and analysis of iliac crest biopsies were obtained in each child. In treatment with 1,25-DHCC episodes of severe but reversible hypercalcemia occurred. Alkaline phosphatase and iPTH normalized completely. Radiographic examinations revealed marked improvement. Histological signs of fibro-osteoclasia and resorptive defects disappeared but there was no recovery of osteomalacia. A reduction of osteoblast population and of bone transformation was obvious. 1,25-DHCC failed to normalize growth in uremic children. In short, neither vitamin D nor 1,25-DHCC can guarantee complete recovery of renal osteodystrophy and growth arrest in uremic children.