Die Zeitfolge von übervermehrungen nadelfressender Kiefernraupen in der Pfalz seit 1810 und die Ursachen ihres Rückganges in neuerer Zeit
- 26 August 2009
- journal article
- Published by Wiley in Zeitschrift für Angewandte Entomologie
- Vol. 71 (1-4) , 414-428
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0418.1972.tb01769.x
Abstract
The succession of infestations by phytophageous pine caterpillars in the Palatinate since 1810 and the causes of their recent decrease. The succession of infestations by phytophageous pine caterpillars (Bupalus piniarius L., Panolis flammea Schiff., Lymantria monacha L., Dendrolimus pini L. and Diprion pini L.) in the Palatinate since 1810 was studied by means of an analysis of historical data in the forestry districts of the state. The outbreaks of these species were evaluated by the extent of economical damage. The most important infestations occurred during 1824–1840 and 1888–1905. Whereas Panolis flammea, Lymantria monacha and Dendrolimus pini predominated at the beginning of the period under study, Bupalus piniarius and Diprion pini occurred mostly at the end of the 19th century. In contrast to previous times the frequency and intensity of infestations have lately become increasingly scarce. It could be shown that this was not caused by an increasing use of insecticides nor were there any clues that the recent development of weather and climate were responsible for this retrogression. From a comparision of the history of infestations of the pine insects (studied) with that of a caterpillar noxious to hard wood trees (Dasychira pudibunda L.) it is concluded that this decrease is probably the result of the increasing cultivation of hard wood trees since 1925/30, particularly beech at the expense of pines. Die Zeitfolge des Auftretens nadelfressender Kiefernraupen (Bupalus piniarius L., Panolis flammea Schiff., Lymantria monacha L., Dendrolimus pini L. und Diprion pini L.) in der Pfalz seit 1810 wurde in einer historischen Studie anhand der Originalakten der Staatsforstämter ermittelt. Die übervermehrungen dieser Arten wurden für jedes Jahr nach dem Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens bewertet. Das stärkste Schädlingsauftreten fand in den Jahren 1824–1840 und 1888–1905 statt. Während Panolis flammea, Lymantria monacha und Dendrolimus pini zu Beginn des Untersuchungszeitraumes am stärksten vorkamen, liegen die Maxima von Bupalus piniarius und Diprion pini in der Zeit um die Jahrhundertwende. übervermehrungen der fünf untersuchten Kiefernraupen sind zunehmend seltener geworden. Es konnte gezeigt werden, daß die Ursachen hierfür nicht im vermehrten Einsatz von Insektiziden lag; auch ergaben zufallsstatistische Berechnungen keine Hinweise, daß die klimatischen Verhältnisse für diesen Rückgang verantwortlich waren. Dagegen konnte durch Vergleich der Befallsgeschichte nadelfressender Kiefernraupen mit der eines Laubholzschädlings (Dasychira pudibunda L.) wahrscheinlich gemacht werden, daß der verstärkte Anbau von Laubhölzern, insbesondere Buche, auf Kosten der Kiefer in neuerer Zeit an dieser Entwicklung maßgeblichen Anteil hat.Keywords
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