Zur wirkung des synthetischen pyrethroids mavrik auf räuberische arthropoden im winterweizen
- 1 May 1996
- journal article
- research article
- Published by Taylor & Francis in Archives of Phytopathology and Plant Protection
- Vol. 30 (3) , 227-256
- https://doi.org/10.1080/03235409609383173
Abstract
Im Zeitraum von 1992 bis 1994 wurden auf großflächigen Winterweizenflächen im mitteldeutschen Trockengebiet (Land Sachsen‐Anhalt) Untersuchungen zur Nebenwirkung des synthetischen Pyrethroids Mavrik (Wirkstoff Tau‐Fluvalinat) auf epigäische Raubarthropoden (Araneae, Carabidae, Staphylinidae) durchgeführt. Die Untersuchungsparzellen, in Praxisschlägen angelegt, hatten eine Länge von 200 m und eine Breite von 72 m. Die Größe der einzelnen Teilstücke betrug somit 1,44 ha. Zur Erfassung der Aktivitätsdichte der Raubarthropoden dienten 6 (1992) bzw. 9 Barberfallen (1993, 1994) je Versuchsparzelle. Sie wurden im Bestand in 25 m, 100 m und 175 m Entfernung vom Vorgewende des Feldes eingegraben und wöchentlich geleert. Neben Mavrik gelangten als Vergleichspräparate die Insektizide Pirimor (Carbamat) und Sumicidin (Pyrethroid) zur Anwendung. In der unbehandelten Kontrollvariante unterblieb jeglicher Pflanzenschutzmitteleinsatz, und auf den Parzellen mit Insektizidapplikation wurden ausschließlich die genannten Testpräparate appliziert. Im Rahmen der dreijährigen Untersuchungen konnten über 28 400 Webespinnen (Araneae) mit mindestens 70 speziellen Arten determiniert werden. Die eingesetzten Pyrethroide (Mavrik, Sumicidin) beeinträchtigten die Aktivität der Araneae deutlich, ein Effekt, der besonders im Jahr 1994 mit den höchsten Dichtewerten zu beobachten war und der bei Mavrik lediglich 4 Wochen anhielt. Anschließend lagen die Aktivitätsdichten der Webespinnen wieder oberhalb der Ausgangsdaten. Hinzuweisen gilt es auf geschlechtsspezifische Reaktionsunterschiede bei den Araneae, die besonders Männchen der Linyphiidae betrafen (Erigone atra (Blackwall), Oedothorax apicatus (Blackwall)). Die Zahl der in den drei Untersuchungsjahren im Winterweizen gefangenen Laufkäfer (Carabidae) lag bei über 14 700 Individuen. Das Artenspektrum umfaßte mehr als 50 verschiedene Spezies. Ungeachtet der deutlichen Unterschiede in den Aktivitätsdichten der Carabiden in den einzelnen Jahren und zwischen den Parzellen ließen sich Negativeinflüsse durch die applizierten Insektizide nicht oder nur in geringem Maße nachweisen. Im Gegenteil, häufig waren in den Insektizidvarianten (Mavrik, Pirimor, Sumicidin) sogar höhere Dichten der Laufkäfer als in der unbehandelten Kontrolle gegeben. Gleichsinnige Resultate zeitigten auch die Untersuchungen bezüglich der Kurzflügelkäfer (Staphylinidae). Die über 10 000 gefundenen Individuen, die sich auf mehr als 50 spezielle Arten (ohne Aleocharinae) verteilen, wurden sowohl durch das Insektizid Mavrik, als auch durch die Vergleichspräparate (Pirimor, Sumicidin) in ihrem Aktivitätsverhalten nicht bzw. kaum beeinträchtigt.Keywords
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- Zur Dominanzklassifizierung von BodenarthropodenPedobiologia, 1978
- Kenntnis der Vermehrungspotenz und des Massenwechsels von Getreideblattläusen als Voraussetzung zur Prognose und gezielten BekämpfungArchives of Phytopathology and Plant Protection, 1975
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