Personalarbeit mit dem komplexen Szenario FSYS:

Abstract
Zusammenfassung. Computergestützte komplexe Szenarios werden seit einigen Jahren auch zunehmend in der Personalarbeit eingesetzt. Durch Simulation von Ausschnitten realer potentieller Berufsfelder versprechen sie hohe Inhaltsvalidität, große Akzeptanz und die Erfassung der relevanten Schlüsselqualifikationen für anspruchsvolle Managementtätigkeiten, wie Handlungsfähigkeit unter Unsicherheit in komplexen, vernetzten Systemen. Eine wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, zusätzlich zum Steuerungserfolg das individuelle Verhalten der Akteure bei der Systemsteuerung zu erfassen und auszuwerten. Das bisher noch nicht ausgeschöpfte Potential derartiger Verhaltensskalen wird im Kontext Brunswikscher Symmetrieprinzipien diskutiert. Neben einer höheren Genauigkeit bei der Prognose beruflicher Leistung ergeben sich durch die Verhaltensdiagnostik Möglichkeiten zur gezielteren Personalentwicklung. Die Überlegungen und Argumente werden anhand von Befunden, die mit dem Szenario FSYS an N = 110 Teilnehmern in Ernstsituationen erhoben wurden, überprüft. Die Zusammenhänge zwischen den Szenarioskalen und Außenkriterien entsprechen insgesamt den Erwartungen. Sowohl Gesamtsteuerleistung als auch Verhalten im Szenario können gegenüber allgemeiner Intelligenz weitere Varianzanteile berufsnaher Leistungsindikatoren aufklären.

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