Abstract
Polarisationsoptisch und quellungsanalytisch geben Stärkekörner im Wasserpräparat eindeutige Reaktionen ohne Aussagen über ihren Chemismus. Diesen liegen erblich konstante Strukturen zugrunde, sogen. Grund‐Bautypen (GrB‐Typen), welche in vielen Fällen ihre systematische Zugehörigkeit direkt erkennen lassen. In manchen Pflanzensippen zeigen Samen andere GrB‐Typen als die vegetativen Organe, es können sogar benachbarte Zellen verschiedene GrB‐Typen besetzen. Die meisten Pteridophyten, Coniferophyten, Ginkgo, Chlamydospermae und ursprüngliche Monokotyledonen zeigen andere Quellungsvorgänge als die übrigen Pflanzen (Pter. GrB‐Typus). Die Vielgestaltigkeit der Stärkekörner ist nicht nur durch die Eigenschaften der polymeren Kohlenhydrate zu erklären, sondern durch die Mitwirkung von sog. “inneren” Substanzen aus dem Substrat der Amyloplasten. Bei den Monokotyledonen und Dikotyledonen besteht zunehmende Tendenz, die Speicherstärke durch andere Speicherstoffe zu ersetzen.