Abstract
Zusammenfassung: Verschiedene Kohlenhydrate in wäßriger Lösung bzw. Suspension wurden an insgesamt 23 Mastkälbern in einer Dosierung von 3 g/kg KG über Nippeltränken peroral verabreicht. Dabei diente der postprandiale Anstieg des Blutglucosespiegels, gegebenenfalls auch der Blutgalaktose‐ bzw. ‐fructosekonzentration in V. Jugularis und V. Portae als Kriterium der Kohlenhydratverwertung.Lactose wurde von alien Kälbern im geprüften Altersabschnitt (70–300 kg KG) gut verwertet. Der Blutglucosespiegel stieg als Folge einer Lactose‐Mahlzeit deutlich an. Dabei war der Glucoseanstieg im Portalblut steiler ausgeprägt als im Jugularblut und führte auch zur Ausbildung eines höheren Blutglucoseniveaus. Die Galaktose‐Konzentrationsverhältnisse im Pfortader‐, nicht dagegen im Jugularblut, spiegelten die Resorption von Galaktose nach Lactose‐ und Glucose + Galaktose‐Gaben überzeugend wider.Saccharose‐Mahlzeiten vermochten den Blutglucosespiegel nicht zu beeinflussen.Nach Fructose‐Gaben konnte Fructose im Pfortaderblut, in geringerem Maße auch im Jugularblut bestimmt werden. Der Glucosespiegel fiel besonders im Jugularblut deutlich ab.In einem Wachstumsexperiment an 31 Kälbern über 5 Wochen Dauer konnte gezeigt werden, daß Mastkälber in der 3.—8. Lebenswoche eine Stärkezulage zu einer energiedefizitären Milchaustauschration offensichtlich nicht verwerten. Eine gewichtsgleiche Lactosezulage hatte dagegen eine signifikante Wachstumssteigerung zur Folge.Stärke wurde in Testmahlzeiten gemeinsam mit Casein verabreicht, um die Passagerate von Stärke durch den Intestinaltrakt der Flußrhythmik des Pankreassaftes anzugleichen. Stärketestmahlzeiten ließen den Blutglucosespiegel von Kontrollkälbern (130 kg KG) nur geringfügig ansteigen. Bei einer anderen Tiergruppe zeichnete sich jedoch nach einer Stärkefütterungsperiode (5% im Milchaustauschfutter) von 6–10 Wochen Dauer ein Adaptationserfolg ab. Stärkeverabreichung beeinflußte bei adaptierten Kälbern den Glucosespiegel des Portalblutes nachhaltig.Die Verwertungsrate von Maltose stieg mit zunehmendem Alter der Kälber an. Die Fähigkeit, Maltose zu hydrolysieren, konnte durch (Stärke‐ und Maltose‐) Adaptation deutlich weiter gesteigert werden. Aber selbst bei adaptierten Kälbern war nach Lactose‐Mahlzeit die Glucoseanflutung stärker ausgeprägt als nach Maltose‐Verabreichung.

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