Studien über die Verwertung von Nahrungskohlenhydraten beim Mastkalb14
- 12 January 1973
- journal article
- Published by Wiley in Zeitschrift für Tierphysiologie Tierernährung und Futtermittelkunde
- Vol. 32 (1-5) , 194-222
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0396.1973.tb00381.x
Abstract
Zusammenfassung: Verschiedene Kohlenhydrate in wäßriger Lösung bzw. Suspension wurden an insgesamt 23 Mastkälbern in einer Dosierung von 3 g/kg KG über Nippeltränken peroral verabreicht. Dabei diente der postprandiale Anstieg des Blutglucosespiegels, gegebenenfalls auch der Blutgalaktose‐ bzw. ‐fructosekonzentration in V. Jugularis und V. Portae als Kriterium der Kohlenhydratverwertung.Lactose wurde von alien Kälbern im geprüften Altersabschnitt (70–300 kg KG) gut verwertet. Der Blutglucosespiegel stieg als Folge einer Lactose‐Mahlzeit deutlich an. Dabei war der Glucoseanstieg im Portalblut steiler ausgeprägt als im Jugularblut und führte auch zur Ausbildung eines höheren Blutglucoseniveaus. Die Galaktose‐Konzentrationsverhältnisse im Pfortader‐, nicht dagegen im Jugularblut, spiegelten die Resorption von Galaktose nach Lactose‐ und Glucose + Galaktose‐Gaben überzeugend wider.Saccharose‐Mahlzeiten vermochten den Blutglucosespiegel nicht zu beeinflussen.Nach Fructose‐Gaben konnte Fructose im Pfortaderblut, in geringerem Maße auch im Jugularblut bestimmt werden. Der Glucosespiegel fiel besonders im Jugularblut deutlich ab.In einem Wachstumsexperiment an 31 Kälbern über 5 Wochen Dauer konnte gezeigt werden, daß Mastkälber in der 3.—8. Lebenswoche eine Stärkezulage zu einer energiedefizitären Milchaustauschration offensichtlich nicht verwerten. Eine gewichtsgleiche Lactosezulage hatte dagegen eine signifikante Wachstumssteigerung zur Folge.Stärke wurde in Testmahlzeiten gemeinsam mit Casein verabreicht, um die Passagerate von Stärke durch den Intestinaltrakt der Flußrhythmik des Pankreassaftes anzugleichen. Stärketestmahlzeiten ließen den Blutglucosespiegel von Kontrollkälbern (130 kg KG) nur geringfügig ansteigen. Bei einer anderen Tiergruppe zeichnete sich jedoch nach einer Stärkefütterungsperiode (5% im Milchaustauschfutter) von 6–10 Wochen Dauer ein Adaptationserfolg ab. Stärkeverabreichung beeinflußte bei adaptierten Kälbern den Glucosespiegel des Portalblutes nachhaltig.Die Verwertungsrate von Maltose stieg mit zunehmendem Alter der Kälber an. Die Fähigkeit, Maltose zu hydrolysieren, konnte durch (Stärke‐ und Maltose‐) Adaptation deutlich weiter gesteigert werden. Aber selbst bei adaptierten Kälbern war nach Lactose‐Mahlzeit die Glucoseanflutung stärker ausgeprägt als nach Maltose‐Verabreichung.Keywords
This publication has 137 references indexed in Scilit:
- In vitro-Untersuchungen zur Aminosäuren- und Zuckerresorption am Jejunum von Rehen (Capreolus capreolus L.)Zentralblatt für Veterinärmedizin Reihe A, 2010
- Der Gehalt an verdaulichen Nährstoffen und umsetzbarer Energie einiger Veredlungsprodukte der Maisstärkeindustrie für MastkälberZeitschrift für Tierphysiologie Tierernährung und Futtermittelkunde, 1970
- Carbohydrate utilization in the pre-ruminant calfBritish Journal of Nutrition, 1969
- TRIBAL INCIDENCE OF LACTASE DEFICIENCY IN UGANDAThe Lancet, 1966
- Intestinal glycosidase activities in congenitalmalabsorption of disaccbaridesThe Journal of Pediatrics, 1965
- The Digestion and Absorption of Lactose by the Intact RatActa Physiologica Scandinavica, 1964
- Solubilization of the human intestinal disaccharidasesBiochimica et Biophysica Acta (BBA) - Specialized Section on Enzymological Subjects, 1963
- The digestive function of the epithelium of the small intestineBiochimica et Biophysica Acta, 1961
- New carbohydrate compounds from cow milkBiochimica et Biophysica Acta, 1954
- The Nutrition of the Young Ayrshire CalfBritish Journal of Nutrition, 1951