Zur Theorie der Chiralitätsfunktionen, II. Übereinstimmung und Diskrepanzen bei der Anwendung der Theorie der Chiralitätsfunktionen auf eine Molekülklasse der Gerüstsymmetrie C2h

Abstract
Dreißig optisch aktive [2.2] Metacyclophane werden bezüglich der Beschreibbarkeit ihrer Molrotationen durch Näherungsansätze in Hinblick auf die algebraische Theorie der Chiralitätsfunktionen untersucht. Diese Ansätze erweisen sich ‐ obwohl qualitativ vollständig ‐ in vielen Fällen als unzulänglich, da sie die pseudoskalaren Eigenschaften einer Reihe von Verbindungen nicht zu beschreiben vermögen. Gerüstverzerrungen, Solvatations‐ und Assoziationseffekte sowie eine Änderung des rotameren Verhaltens der Liganden ‐ Einflüsse, die die Anwendbarkeit der Theorie in Frage stellen würden ‐ können als Ursache für die beobachteten Diskrepanzen ausgeschlossen werden. Derartige Unstimmigkeiten treten nicht bei allen untersuchten Verbindungen auf; daher läßt sich anhand geeigneter Ligandenkombinationen zeigen, daß für solche Sortimente, bei denen eine einfache Superpositionsregel keine qualitative Vollständigkeit besitzt, höhere Terme der Chiralitätsfunktion keineswegs nur im Sinne einer Korrektur zu interpretieren sind. ‐ Im Zusammenhang mit diesen Untersuchungen werden Synthesen neuer chiraler Derivate von 1 beschrieben und ihre Konfiguration ermittelt.

This publication has 14 references indexed in Scilit: