Abstract
Die vier möglichen isomeren Methyl‐D‐aldgaroside wurden über 16 Stufen aus D‐Galactose synthetisiert. Das Isomere 26 mit äquatorialer Seitenkette und S‐Konfiguration in der Seitenkette erwies sich mit dem aus Aldgamycin E isolierten Methylaldgarosid B als identisch, womit die Stereochemie der Seitenkette aufgeklärt wurde. Durch Hydrazin‐Reaktion des Ditosylats 10 wurde das Schlüsselprodukt, die 4,6‐Diedesoxy‐3‐keto‐Verbindung 12, erhalten. Die Anknüpfung der Seitenkette erfolgte durch Reaktion von 12 mit 2‐Lithio‐2‐methyl‐1,3‐dithian. In den isomeren Dithianzuckern 16 und 18 ist die große Methyldithiangruppe äquatorial angeordnet. Beide Verbindungen weisen daher eine umgekehrte Sesselkonformation auf. Dies ermöglicht die Konfigurationsbestimmung am Verzweigungspunkt C‐3. Die Konfiguration in der Seitenkette wurde durch Vergleich der NMR‐Daten und optischen Drehungen der entsprechenden Isomeren bestimmt.