Erfahrungen mit der hochdosierten Cis-Platin-Therapie beim metastasierten malignen Melanom

Abstract
14 Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom wurden in 36 Behandlungszyklen mit Cis-Platin behandelt. 8 Patienten waren mit Dacarbazin vorbehandelt worden, 6 hatten zusätzlich eine BCG-Immuntherapie erhalten. 4 Patienten waren nach operativer Entfernung von Lymphknotenmetastasen nachbestrahlt worden. Alle Patienten zeigten eindeutige Tumorprogredienz. 4 Patienten wurden in weit fortgeschrittenem Stadium mit erheblicher Organmetastasierung behandelt. 5 Patienten mit Lymphknotenmetastasen wurden radikal operiert und erhielten Cis-Platin postoperativ. Cis-Platin wurde in Form einer 24stündigen hochdosierten Therapie (200 mg bzw. 100-120 mg/m2) unter forcierter Mannitoldiurese appliziert, die Behandlungszyklen wurden monatlich wiederholt. Von den behandelten Patienten zeigte 1 Patient vollständige Rückbildung supraklavikulärer Metastasen, die bis heute (über 6 Monate) anhält. 1 Patient zeigte eine initiale geringfügige Tumorverkleinerung mit anschließender Stabilisierung ohne Auftreten weiterer Metastasen über 1 Jahr. 2 Patienten, die postoperativ Cis-Platin erhalten hatten, zeigten bislang über einen Zeitraum von 8 Monaten keine erneute Tumormanifestation. 11 Patienten zeigten keine Änderung oder Zunahme der Metastasierung, davon hatten 6 Patienten nur 1 Therapiezyklus erhalten. Die bei der Behandlung auftretenden Nebenwirkungen lassen sich unter stationären Bedingungen beherrschen, eine irreversible Nierenschädigung wurde unter forcierter Diurese nicht beobachtet. Nach den vorgelegten Resultaten muß die antineoplastische Aktivität von Cis-Platin beim fortgeschrittenen malignen Melanom als begrenzt angesehen werden, soweit es als Monotherapie eingesetzt wird. Möglicherweise sind die Resultate durch die Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Substanzen zu verbessern, was zur Zeit in einigen prospektiven Therapiestudien überprüft wird.