Verdrängungsreaktionen am Benzoldiphenylchrom

Abstract
Durch thermische Umsetzung des Benzoldiphenylchroms mit Diphenyl in Gegenwart von Aluminiumchlorid gelang die Verdrängung der Benzolmolekel durch Diphenyl unter Erhaltung der „Sandwich”︁‐Komplexstruktur. Mit dem so erzielten Übergang von Benzoldiphenylchrom in das Bisdiphenylchrom und durch eine analoge Bildung des Dibenzolchroms wurde ein weiterer Beweis für die komplexe Natur des Ausgangsproduktes erbracht.Da unter den gleichen Bedingungen auch die allerdings unvollständige Überführung des Dibenzolchroms in das Bisdiphenylchrom möglich war, dieses jedoch nicht in den Ausgangskomplex zurückverwandelt werden konnte, lassen sich diese Reaktionen mit Einschränkung gleichgewichtsartig deuten; die “Gleichgewichte” werden durch die ligandlockernde Wirkung des Aluminiumchlorides ermöglicht und ihre Einstellung bzw. Beeinflussung hängt einmal von der Konzentration der Reaktionskomponenten und zum anderen von der Stabilität der jeweils auftretenden Aromatenchromkomplexe ab.Der Gleichgewichtscharakter äußert sich ferner in der unvollständigen Bildung von Dibenzolchrom und Bisdiphenylchrom beim längeren Erhitzen von Benzoldiphenylchrom lediglich in Gegenwart von Aluminiumchlorid. Dieses Gleichgewicht konnte auch von der anderen Seite her erreicht werden.An Stelle von Diphenyl bzw. Benzol wurden zur Erzielung weiterer Verdrängungsreaktionen im Benzoldiphenylchrom eine Reihe anderer aromatischer Kohlenwasserstoffe eingesetzt, von denen allerdings nur Mesitylen, Tetralin und p,p′‐Ditolyl die erwarteten Umsetzungen ergaben.