Charakterisierung der Haftung eines Schichtverbundes aus Edelmetall – Aufbrennlegierung und Dentalkeramik

Abstract
Aus zwei Edelmetall‐Aufbrennlegierungen und zwei keramischen Massen der Dentaltechnik wurden Metall‐Keramik‐Schichtverbundproben hergestellt, wobei bei einem Teil der Proben zusätzlich eine goldreiche Schicht zwischen die Verbundpartner eingebracht wurde. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, daß sich metallseitig an der Grenzfläche unedle Legierungsbestandteile angereichert hatten und keramikseitig eine flächenhafte Zone erhöhter Porosität (etwa 5–15%) gebildet wurde. Die in der Grenzfläche mit einem Spitzkerb versehenen Proben wurden im Vierpunktbiegeversuch bei Raumtemperatur kontrolliert gebrochen. Der Riß verlief zumindest teilweise in der grenzflächennahen, porösen Zone der Keramik, so daß der mittlere Rißwiderstand R̄ der Grenzfläche bestimmt werden konnte. Für Proben ohne goldreiche Zwischenschicht lag R̄ zwischen 3 und 12 J/m2und damit in der Regel niedriger als in der Keramik (etwa 12 J/m2). Die relativ große Streuung wird vorwiegend auf herstellungsbedingte innere Spannungen zurückgeführt. Für die hohen R̄‐Werte der Proben mit goldreicher Zwischenschicht (bis 36 J/m2) wird die gute Verzahnung zwischen Metall und Keramik als ursächlich angesehen.