Erektile Dysfunktion bei Männern in der zweiten Lebenshälfte

Abstract
Bisherige Studien zur Prävalenz der erektilen Dysfunktion (ED) zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Mit der vorliegenden Studie werden die Häufigkeit und graduelle Ausprägung der ED, deren begünstigende Faktoren sowie das Hilfesuchverhalten der Betroffenen untersucht. Eine Zufallsstichprobe von 628 Deutschschweizer Männern (Durchschnittsalter 61,5 Jahre) wurde mittels Fragebogen zur sexuellen Funktionsfähigkeit, Komorbidität und zu ihrem Hilfesuchverhalten befragt. 9,6% der Befragten berichten über eine vollständige, 18,0% über eine moderate und 41,4% über eine minimale ED. Alle Grade der Störung nehmen mit dem Alter zu und korrelieren mit somatischer bzw. psychischer Komorbidität sowie Medikamenteneinnahme. Nur 3,2% geben an, schon Mittel zur Verbesserung der Erektionsfähigkeit eingenommen bzw. verwendet zu haben. Nur ein kleiner Teil von Männern mit ED sucht ärztliche Hilfe. Sachliche Aufklärung und kompetente ärztliche Beratung von Betroffenen erscheinen angesichts der guten Wirksamkeit von PDE-5-Hemmern angebracht. Studies to date on the prevalence of erectile dysfunction (ED) report varying results. The present study investigates the frequency and degree of ED, its determining factors as well as the help-seeking behavior of the patients. A random sample of 628 Swiss men (mean age: 61.5 years) were examined by questionnaire regarding their sexual functioning, comorbidity, and help-seeking behavior. Of the respondents, 9.6% reported complete, 18.0% moderate, and 41.4% minimal ED. All grades of the disorder increased with age and correlated with somatic and psychiatric comorbidity as well as with drug intake. Only 3.2% reported having used drugs for improvement of erectile functioning. Only a small number of men suffering from ED seek the help of a doctor. Considering the efficacy of PDE5 inhibitors, objective information and competent medical counseling of ED patients are indicated.