Influence of ingredient composition of concentrates on rumen fermentation rate in vitro and in vivo and on roughage intake of dairy cows

Abstract
ZusammenfassungDer Einfluß der Kraftfutterzusammensetzung auf die Pansenfermentation in vitro und in vivo und auf die Rauhfutteraufnahme bei MilchkühenSechs Kraftfutter, die in ihren Grundsubstanzen variierten, wurden einerseits an Milchkühe mit einer Pansenfistel gefüttert, andererseits mit Pansensaft 5 Stunden lang inkubiert. Differenzen in der Fermentationsgeschwindigkeit zwischen diesen Kraftfuttern wurden an Hand des pH‐Abfalls und den Gehalten an FFS und D‐ und L‐Milchsäure studiert. Die Unterschiede der sechs Kraftfutterzusammensetzungen bestanden darin, daß eine der Grundsubstanzen ausgewechselt wurde gegen eine andere, wobei der totale Energie‐ und Eiweißgehalt weitgehend erhalten blieb.In Experiment A wurden diese Kraftfutter nacheinander 3 Kühen mit Pansenfistel angeboten, wobei gleichzeitig Heu unbeschränkt zur Verfügung stand. Die Kraftfuttermenge wurde hierbei jede Woche um 2 kg erhöht, bis die tägliche Heuaufnahme bei 5 kg angelangt war oder der pH vom Pansensaft nach der Fütterung auf einen Wert von etwa 5.0 abfiel.Dieselben Kraftfutter wurden in Experiment B in vitro 5 Stunden lang inkubiert in 20 ml Pansensaft, der mit einer anaeroben Salzlösung im Verhältnis 1:1 verdünnt worden war. Jedes Kraftfutter wurde in wechselnder Menge (0,25; 0,50; 0,75; 1,0 g) zugesetzt. Der Pansensaft wurde entweder vor der Fütterung, oder 2 Stunden danach Kühen entnommen, die entweder Heu mit Kraftfutter oder nur Heu als Ration bekamen.In Experiment A waren erhebliche Differenzen in der pH‐Absenkung vom Pansensaft nach der Fütterung von den Kraftfuttern A‐F zu beobachten. Bei gleicher Kraftfutteraufnahme war der Heuverzehr sehr unterschiedlich. Die größten Differenzen in den pH‐Werten zwischen der Kraftfutterzusammensetzungen waren, nach 5 Stunden Inkubation (Exp. B), bei den Kombinationen von 0,50 g Kraftfutter zusammen mit Pansensaft, der vor oder nach der Heufütterung entnommen worden war, zu finden.In den meisten Fällen waren die pH‐Unterschiede signifikant (P ≤ 0,05). Die pH‐Werte, nach 5‐stündiger Inkubation mit 0,25 g oder 0,50 g Kraftfutter und Pansensaft von Kühen mit Heu‐ oder mit Heu/Kraftfutterration, vor oder nach der Fütterung entnommen (ergibt Durchschnittswerte von 7 Versuchsreihen), wurden korreliert mit (I) pH‐Wert vom Pansensaft der 3 Stunden nach der Fütterung von 12 kg Kraftfutter entnommen wurde (= in vivo pH) und (II) mit der Heuaufnahme außer den 12 kg Kraftfutter. Außerdem wurde der in vivo pH korreliert mit (III) dem Gehalt an löslicher Stärke (SS) oder mit dem Gehalt an SS, Glukose und Fruktose. Die Korrelationen waren signifikant (P ≤ 0,05) für I (ausgenommen die Kombination 0,50 g Kraftfutter‐niveau und Pansensaft entnommen vor der Heufütterung), für II (ausgenommen das 0,25 g Niveau) und III.Da der SS‐Gehalt selbst zu gering war um die pH‐Senkung zu verursachen, wird vermutet, daß die physisch‐chemischen Eigenschaften der verschiedenen Stärkesorten einen großen Einfluß darauf ausüben.Das Verhältnis zwischen der D‐ und L‐Milchsäuremenge im Pansensaft nach der Fütterung des Kraftfutters stimmte nicht mit dem Verhältnis derselben Säuren bei der in vitro‐Inkubation uberein.Um zu untersuchen, ob diese Diskrepanz auf unterschiedliche Schnelligkeiten in der Produktion der D‐ und L‐Milchsäure oder ihres Verschwindens beruht, wurde eine Mischung von diesen Säuren und PEG in den Pansen in 5 aufeinader folgenden Tagen infundiert.Die Schnelligkeit des Verschwindens von L‐ und D‐Milchsäure steigerte sich von Tag zu Tag. Dies war bei PEG nicht der Fall.Es wurde konkludiert, daß die Diskrepanz in den Verhältnissen von D‐ und L‐Milchsäuren‐konzentrationen zwischen den vitro‐ und vivo‐Experimenten verursacht werden durch verschiedene Produktionsniveaus von Mikroorganismen im Pansen.