Die elektrochemische Reduktion von CSSe und CSe2 in Dimethylformamid: Heterocyclische 1,2‐Dichalkogenolate und ihre Koordinationschemie

Abstract
Ausgehend von Selenkohlenstoff und Selenschwefelkohlenstoff wird die elektrochemische Darstellung heterocyclischer Dichalkogenolate C3X52− (X = Se: dsis; X = S/Se: C3SxSey2−), die als Dibenzoylverbindungen isoliert und charakterisiert werden, beschrieben. Aus den mit Alkalimethanolat erhaltenen Verseifungslösungen dieser Dibenzoylverbindungen sind Metall‐bis‐ und ‐tris‐Chelate der heterocyclischen 1, 2‐Dichalkogenolate vom Typ Am[M(C3X5)n] (A = Bu4N+, Ph4As+; M = ZnII, PtII, PdII, NiIII, CuIII, AuIII, InIII; X = Se, S/Se; m = 1, 2, 3; n = 2, 3) unmittelbar zugänglich. Cyclovoltammetrisch und mittels EPR werden die Nickel(III)‐Verbindungen Bu4N[Ni(C3X5)2] (X = Se, S/Se) charakterisiert und der analogen Schwefelverbindung Bu4N[Ni(dmit)2] (X = S) gegenübergestellt. Für die bei der Chelatisierung mit dsis (X = Se) beobachtete Metall(II)‐Metall(III)‐Oxydation bei Kupfer und Nickel werden Argumente erörtert.