Abstract
Fällungsreaktionen und UV‐spektralphotometrische Befunde beweisen, daß die Wechselwirkungen von Phenolen mit Polyäthylenglykolstearaten auf zwei sich überlagernde Vorgänge zurückzuführen sind. Primär tritt eine Bindung zwischen der phenolischen Hydroxylgruppe und dem Äthersauerstoff des Polyäthylenglykolanteils über Wasserstoffbrücken auf, welche zu einer Ausfällung führen kann. Als sekundärer Vorgang erfolgt die Lösungsvermittlung des durch primäre Komplexbildung lipophilierten Phenolderivates. Die Ausbildung der Wasserstoffbrückenbindung führt in der Regel zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung der antibakteriellen Wirksamkeit1). Für die starke Wirkungsverminderung ist hingegen der zweite Reaktionsvorgang von entscheidender Bedeutung: Mit dem Eintritt des durch Komplexbildung hydrophobierten Phenols in den hydrophoben Kern der Tensidmizelle wird das Konservierungsmittel weitgehend der wäßrigen Phase entzogen.

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