Donor‐acceptor‐substituierte cyclische π‐Elektronensysteme ‐ Prüfsteine für Theorien und Bausteine für neue Materialien

Abstract
Donor‐ und Acceptorsubstituenten stabilisieren cyclische (4n)π‐Elektronensysteme und destabilisieren solche mit (4n + 2)π‐Elektronen. Entsprechendes gilt für Übergangszustände von pericyclischen Reaktionen, und das erklärt das Auftreten von dipolaren Zwischenstufen bei symmetrieerlaubten Cycloadditionen und sigmatropen Umlagerungen. Donor‐acceptor‐substituierte Semibullvalene zeigen ebenso wie Tetraazabarbaralane schnelle Cope‐Umlagerungen. Tetraazasemibullvalene dagegen können nicht gefaßt werden; es resultieren stets die isomeren Tetrazocine. Zahlreiche stabile cyclische (4n)π‐Elektronensysteme wie donor‐acceptor‐substituierte Cyclobutadiene, Tetraaminobenzol‐ und p‐Benzochinon‐Dikationen, Benzodiazepinyl‐Anionen, donorsubstituierte Diazapentalene, Tetrakis(diethylamino)diaza‐s‐indacen, donor‐acceptor‐substituierte Cyclopentadienyl‐Kationen sowie ihre Heteroanaloga demonstrieren die Tragfähigkeit des Donor‐Acceptor‐Konzepts für die präparative Chemie. Die neuen Verbindungen sind unter anderem von Interesse für Entwicklungen auf dem Gebiet der organischen Metalle und Ferromagnete, der nichtlinearen Optik und der Farbmittel.