Glukosetoleranz und Insulinsekretion bei Piétrains und Edelschweinen1

Abstract
Zusammenfassung: Es wurden die Glukosetoleranz sowie das Insulinsekretionsvermögen von 4 Piétrains und 4 Edelschweinen im Mastgewicht von 30 und 90 kg untersucht. Im Mastgewicht von 90 kg wurde außerdem bei weiteren 4 Schweinen jeder Rasse die Wirkung von exogenem Insulin auf den Glukosespiegel untersucht. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten: Die Eliminationskonstanten von Glukose nach intravenöser Verabreichung von 0,75 g Glucose je kg betrugen im Mastgewicht von 30 kg 0,0570 je Minute für die Piétrains und 0,0562 je Minute für die Edelschweine. Die entsprechenden Werte im Mastgewicht von 90 kg lagen bei 0,0415 und 0,0767 (P ≤ 0,01).Die Ansprechbarkeit der B‐Zellen auf den Glukosereiz ist bei den Piétrains verzögert und significant geringer als bei den Edelschweinen. Der Insulinpeak, die Fläche des Insulinanstiegs und die insulinogene Reserve in den ersten 20 Testminuten betrugen im Mastgewicht von 30 kg 58,2 μE je ml, 658 μE min · ml−1 und 0,21 für die Piétrains und 193,8 (P ≤ 0,05), 2309 (P ≤ 0,05) und 0,70 (P ≤ 0,05) für die Edelschweine. Die entsprechenden Werte im Mastgewicht von 90 kg lagen für die Piétrains bei 131,2, 1522 und 0,31 und für die Edelschweine bei 257,9 (P ≤ 0,05), 3430 (P ≤ 0,01) und 1,07 (P ≤ 0,001).Die intravenöse Verabreichung von 0,1 E Altinsulin je kg führte bei beiden Tiergruppen zu einem drastischen Abfall des Blutzuckerspiegels. Die niedrigsten Blutzuckerwerte wurden mit 21,8 mg je 100 ml bei den Piétrains und mit 18,3 mg je 100 ml bei den Edelschweinen 20 Minuten nach Testbeginn erreicht. Die Eliminationskonstanten von Glukose betrugen 0,0762 je Minute bei den Piétrains und 0,0764 bei den Edelschweinen.Die Ergebnisse sprechen für einen prädiabetischen Zustand der Piétrains.